Eben so wollte man es mir auch im Jahr 1797 hier in EbenEzer machen, wie jenen theuren Herrn Prediger Johnston. Es wohnte ein
Mann in meiner Nachbarschaft ein Engländer von Irrländischer Abkunft, dieser wollte mit Hülfe einiger üblen deutschen
Leuten, worzu auch ein äußerst verdorbener Nachkomme der Saltzburger gehörte der sich den Todt bald durch übermäßiges
Trinken zuzog, die EbenEzerischen KirchenGüter an sich ziehen und die Kirche zu einer bischöflichen machen. Es konnte aber die
Sache nicht ausgeführt werden. Wenn auch diese traurigen Ereignisse längst geschehen sind, so haben sie doch
unsäglichen Schaden angerichtet, obgleich die Übelgesinnten ihre Absichten durchaus nicht erreichten.
Mann in meiner Nachbarschaft ein Engländer von Irrländischer Abkunft, dieser wollte mit Hülfe einiger üblen deutschen
Leuten, worzu auch ein äußerst verdorbener Nachkomme der Saltzburger gehörte der sich den Todt bald durch übermäßiges
Trinken zuzog, die EbenEzerischen KirchenGüter an sich ziehen und die Kirche zu einer bischöflichen machen. Es konnte aber die
Sache nicht ausgeführt werden. Wenn auch diese traurigen Ereignisse längst geschehen sind, so haben sie doch
unsäglichen Schaden angerichtet, obgleich die Übelgesinnten ihre Absichten durchaus nicht erreichten.
Wie es hier mit den Saltzburgischen Nachkommen ein trauriges Ende nimmt, so hoff ich, daß sie in dem König-
reich Preusen in welchen 18000 aufgenommen wurden, in einem bessern Zustande sich befinden mögen! Wird an einem
Orte das was gut verdrängt und verworffen, so finden sich an andern Orten wo man es nicht erwartet hätte, Leute die
es mit Begierde und Dankbarkeit annehmen. An manchen Orten in diesen weitläuftigen Staaten, wo vorher die Leute
sehr wild und roh waren, wird jetzt gepredigt, und es zeigt sich erwünschter Erfolg.
Orte das was gut verdrängt und verworffen, so finden sich an andern Orten wo man es nicht erwartet hätte, Leute die
es mit Begierde und Dankbarkeit annehmen. An manchen Orten in diesen weitläuftigen Staaten, wo vorher die Leute
sehr wild und roh waren, wird jetzt gepredigt, und es zeigt sich erwünschter Erfolg.
Die Foderungen des WaisenHauses an die Rabenhorstische Estate, der rabenhorstischen Verwanden und
Schwestern, und der ostindischen Mission konnte ich nicht durchsetzen. Joseph Schubdrein der erste Executor war ge-
storben ehe ich nach EbenEzer kam, und der zweite Waldhauer ein überaus geitziger Mann, der auch schon lange todt ist,
sagte es wäre im Kriege alles geraubt worden. Wenn er vor Gericht wäre gesucht worden, so hätte er alles abgeschworen,
und ich hätte alle ProcesUnkosten zahlen müssen. Der verstorbene Pastor Triebner besuchte in diesem Jahrhundert auf seiner
Reise nach Deutschland auch Berlin und nahm eine Vollmacht an, die er seinem Sohn in Georgien zusendete. Dieser aber hat
sich der Sache gar nicht annehmen können, er starb im Frühling 1815 und hinterlies seine Estate in Schulden, daß auch Eben-
Ezer dabey leidet und einige hundert wie ich vernommen habe verlieren muß, weil er von den hiesigen KirchenGut borgte.
Hätten die Rabenhorstischen Schwestern gewußt, wie er ihren Bruder behandelt hat, sie würden sich nicht mit ihm eingelassen haben.
Triebner hat selbst ein Capital von 500 Pfund welches der Kaufmann Wertsch der Gemeine vermachte, mit der Bedingung wenn
sie den deutschen Vätern und Wohlthätern treu bliebe, verzehrt. Er verpflichtete in London den Hergen Herson welcher die
Wertschische Tochter geheyrathet die 500 Pfund EbenEzer auszuzahlen. Dieser starb 1797 im Febr. auf seiner Plantasche
27 engl[ische] Meilen von hier einen elenden Todt und hatte nebst den 500 Pfund auch noch andere Summen welchen zu EbenEzer ge-
hörten, durch HazardSpiele und häufige Besuche unverantwortlich verschwendet.
storben ehe ich nach EbenEzer kam, und der zweite Waldhauer ein überaus geitziger Mann, der auch schon lange todt ist,
sagte es wäre im Kriege alles geraubt worden. Wenn er vor Gericht wäre gesucht worden, so hätte er alles abgeschworen,
und ich hätte alle ProcesUnkosten zahlen müssen. Der verstorbene Pastor Triebner besuchte in diesem Jahrhundert auf seiner
Reise nach Deutschland auch Berlin und nahm eine Vollmacht an, die er seinem Sohn in Georgien zusendete. Dieser aber hat
sich der Sache gar nicht annehmen können, er starb im Frühling 1815 und hinterlies seine Estate in Schulden, daß auch Eben-
Ezer dabey leidet und einige hundert wie ich vernommen habe verlieren muß, weil er von den hiesigen KirchenGut borgte.
Hätten die Rabenhorstischen Schwestern gewußt, wie er ihren Bruder behandelt hat, sie würden sich nicht mit ihm eingelassen haben.
Triebner hat selbst ein Capital von 500 Pfund welches der Kaufmann Wertsch der Gemeine vermachte, mit der Bedingung wenn
sie den deutschen Vätern und Wohlthätern treu bliebe, verzehrt. Er verpflichtete in London den Hergen Herson welcher die
Wertschische Tochter geheyrathet die 500 Pfund EbenEzer auszuzahlen. Dieser starb 1797 im Febr. auf seiner Plantasche
27 engl[ische] Meilen von hier einen elenden Todt und hatte nebst den 500 Pfund auch noch andere Summen welche
hörten, durch HazardSpiele und häufige Besuche unverantwortlich verschwendet.
Bisweilen hatte ich einige Hofnung, es würden sich manche gewinnen lassen. Aber der im May im
vorigen Jahre verstorbene Kogler hat unersetzlichen Schaden angerichtet. Dann haben sich englische Freygeister unter
den hiesigen Deutschen gesetzt, welche ihre NegerSclaven an den Sonntagen wie in den Wochentagen arbeiten lassen,
überdies haben sie auch das beste Land an sich gezogen. In manchen Counties oder Grafschaften in Georgien
blühet noch Christenthum. Die drey Denominationen die Presbyterianer, Wesleyischen Methodisten und englischen Bapti-
sten breitet sich immer mehr aus und errichten Gemeinen.
den hiesigen Deutschen gesetzt, welche ihre NegerSclaven an den Sonntagen wie in den Wochentagen arbeiten lassen,
überdies haben sie auch das beste Land an sich gezogen. In manchen Counties oder Grafschaften in Georgien
blühet noch Christenthum. Die drey Denominationen die Presbyterianer, Wesleyischen Methodisten und englischen Bapti-
sten breitet sich immer mehr aus und errichten Gemeinen.
Der Herrman Dascher von welchem ich in meinen vorigem Briefe etwas meldete, hat sich zum Prediger aufgeworffen.
Am ersten Tage in diesem Jahr ließ er sich einfallen nach EbenEzer in die Kirche zu kommen, da ich die Predigt beschlossen hatte
über Jes. 9.5 und Er heißt Wunderbar, so fieng er mit Ungestüm an zu reden, wurde aber von einigen Männer gleich
zur Kirche hinausgeführt. Alle andern Denominationen haben ihm untersagt in ihren VersammlungsHäusern zu predigen.
Der Mann sagt gefährliche Irrthümer, und diese will er mit groser Heftigkeit vertheidigen.
über Jes. 9.5 und Er heißt Wunderbar, so fieng er mit Ungestüm an zu reden, wurde aber von einigen Männer gleich
zur Kirche hinausgeführt. Alle andern Denominationen haben ihm untersagt in ihren VersammlungsHäusern zu predigen.
Der Mann sagt gefährliche Irrthümer, und diese will er mit groser Heftigkeit vertheidigen.
Nun hätte ich noch zwey Bitten. Erstlich ersuche ich Sie mir die Iliade des Homers kauffen zu lassen. Die Odysee
hat mir der sel. Pastor Nebe zugeschickt. Mein Sohn hat sich Pope's Homer gekauft und auch gelesen, welcher die englische Sprache
nach des berühmten Dr. Watts Urtheil, ungemein bereichert hat. Das Verzeichnis der Namen derjenigen welche für
Artzeney geschrieben haben werden Sie dem Herrn Hofrath Dr. v. Madai übergeben, auch die Briefe an dem Herrn Dr. Knapp und
Demoiselle Nebe. Dann bitte ich mich dem Herrn Kantzler und ConsistorialRath Dr. Niemeyer, und dem Herrn Dr. Düffer gehor-
samst zu empfehlen.
Für Bücher und andere Sache werde ich nicht mehr schreiben, weil es die Fracht erhöht, dann auch //d[ie]// Absendung der ArtzeneyKiste verzögert, außer was
für meinen Sohn zum Theologischen Studio nöthig seyn möchte. Ich will Ihnen gern Ihre Mühe vergüten. Ich habe mich nun zu den aller-
wichtigsten Schritt zuzubereiten, da ich die Stunde und Zeit nicht //weiß//, wenn mich der HErr aus der Zeit abruffen wird. Möge Er Sie
stärcken und mit reichen Seegen krönen! Mit aller Hochachtung bin ich
nach des berühmten Dr. Watts Urtheil, ungemein bereichert hat. Das Verzeichnis der Namen derjenigen welche für
Artzeney geschrieben haben werden Sie dem Herrn Hofrath Dr. v. Madai übergeben, auch die Briefe an dem Herrn Dr. Knapp und
Demoiselle Nebe. Dann bitte ich mich dem Herrn Kantzler und ConsistorialRath Dr. Niemeyer, und dem Herrn Dr. Düffer gehor-
samst zu empfehlen.
Für Bücher und andere Sache werde ich nicht mehr schreiben, weil es die Fracht erhöht, dann auch //d[ie]// Absendung der ArtzeneyKiste verzögert, außer was
für meinen Sohn zum Theologischen Studio nöthig seyn möchte. Ich will Ihnen gern Ihre Mühe vergüten. Ich habe mich nun zu den aller-
wichtigsten Schritt zuzubereiten, da ich die Stunde und Zeit nicht //weiß//, wenn mich der HErr aus der Zeit abruffen wird. Möge Er Sie
stärcken und mit reichen Seegen krönen! Mit aller Hochachtung bin ich
Ihr
treuergebener Freund,
Johann Ernst Bergmann.
treuergebener Freund,
Johann Ernst Bergmann.