nach Purisburg (S. C.). Der englische Prediger Mister Beck stundt mit den herbeygeruffenen weisen Leu-
ten im Gewehr. Die Neger wollten den reichen französischen KaufmannsLaden plündern
und alle Mannspersohnen groß und klein ermorden. Sie wurden aber gefangen genommen,
und für die Superior Court gebracht. Hier führten sie sich gegen den Chief Justice sehr unge-
bührlich auf, der ihnen Stillschweigen geboth. 12 wurden gehenckt und 1 erschossen. Ihre Köpfe
wurden auf Pfählen an der Straße andern zur Warnung aufgesteckt. Am Galgen sagten die
Neger zu den einem weisen Manne, ihr habt uns in dieses Unglück (gestürtzt.) gebracht. Von
den weisen Mann fand man Schriften bey den Negern. Ob die Gefahr vorüber ist, wird die Zu-
kunft lehren. Jetzt gehen die Patrollen sehr oft die Negerhütten zu untersuchen. Von Purisburg
wollten sie nach Cosahatchee und dann nach Beaufort gehen. Dann wollten sie Savannah an einen
früh/en/ morgen zur Marcktzeit unvermuthet überfallen, und die Stadt in Brand stecken. Uns arme
einzeln wohnende Leute in EbenEzer wollten sie, und so auch an andern Orten, mit Äxen todt hauen
nicht mit Gewehr wollten sie uns umbringen. Wir kennen sie nicht und hatten ihnen ni//e//cht etwas
//zuwider// gethan. Der HErr hat das große Unglück von uns gnädig abgewendet. Er wird mich und die Ihn anruffen
auch ferner ohne Gewehr und Waffen beschützen und erhalten! Die beiden weisen Ungeheuer hatten
den Negern vorgemacht, die Amerikaner haben ihre Unabhängigkeit erfochten, die Franzosen ihre
Freyheit, es ist nicht recht daß ihr Sclaven seyn sollt, fechtet auch vor eure Freyheit. Unter den
aufgehenckten Negern sollen drey BaptistNegerPrediger gewesen seyn, dadurch wurden die engli-
schen Baptisten in übles Geschrey gebracht. Sie haben es aber durch die Camp Meeting in Süd Carolina
vom 22. bis 28. Novbr. h. a. vor sich abgelehnt, da keinen Neger zu predigen erlaubt ward. Die
Baptist und Methodistprediger mögen bisweilen unbehutsame Ausdrücke brauchen. Die mähri-
schen Brüder handeln in diesem Stück weißlicher und christlich nach der H. Schrift. Die hingerichteten
Neger wurden von ihren Meistern sehr gut behandelt. Die andern Sclaven welche in S[üd] Carolina von ihren
Meistern (Masters) mit unbarmhertziger Schärfe behandelt worden, war//en// nicht in dieses BlutComplot ver-
wickelt. Ihre geitzigen Meister pflantzen wegen der Baumwolle sehr wenig Welschkorn, das arme
Volck muß hungern leiden. Manche Pflanzer gaben ihnen BaumwollenKörner sich zu sättigen. Dadurch
verlohren sie einen Theil ihrer Sclaven. Vor Hunger werden sie getrieben zu entlauffen und zu stehlen
worzu sie überdis geneigt sind. Werden sie wieder aufgefangen, so werden sie mit unbarmhertziger
Grausamkeit behandelt. Im May h. a. gab der unsinnige Chief Justice Jabez Bowen junior Veran-
lassung zu dem NegerAufstandt. Er foderte von der Grand Jury in Savannah, worzu sie sich nicht verstehen
konnte, dann drohete er mit für sich liegenden Gewehr, und sandte die Jury in die Jail. Sie gieng und
ließ sich eine gute Mahlzeit zubereiten. Der Chief Justice wollte sich wegbegeben, hatte auch schon seine
Sachen in Bereitschaft mit der ersten Gelegenheit abzugehen. Sein Anschlag ward aber entdeckt man
ließ ihn aufnehmen und gefänglich verwahren. In der Jail stellte er sich rasend. Er hatte schon vorher
in Gesellschaften sehr verfängliche Reden gebraucht, und es war gut, daß manche sie bemerckt hatten.
Der Governor Milledge entsetzte den Jabez Bowen seines Amts. Dessen Aeltern bald darauf nach
Georgien kamen, und ihn mit nach New Jersey nahmen. Vor seiner Abschiffung stieß er noch fürchter-
liche Verwünschungen aus. Er wollte die Neger in Freyheit gesetzt wissen, und eben solche Verherun-
gen anrichten welche auf den französischen Eyländen geschahen, auf welchen Bowen vorher gewesen
war. Die gute Aufführung bey dem ersten Hiersein und die streng scheinbare Beobachtung der Gesetze
verschaften dem Bowen ein solches Ansehen, daß er zumr Chief Justice Stelle erhoben ward. Da sein
Anschlag entdeckt war, giengen die Patrollen sehr starck, die Negerhütten zu untersuchen. In Süd Caro-
lina fand man Pulver und Gewehr bey ihnen, sie widersetzten sich, und manche wurden erschossen und man-
che aufgehängt. Jetzt ist alles über die Gebühr theuer geworden. Darzu helffen auch noch die gewissenlosen Wuche-
rer. Auch ist mir mein Amt sehr schwer gemacht worden, so macht man es auch den Schullehrer sehr sauer.
Den 5. Octbr. ward das zweiten Kind des Herrn Triebners er ist der älteste Sohn des Pastor Triebners
in Hull, in EbenEzer nach der englischen Lyturgie begraben, seine Lady versteth kein deutsch. Wenn der
Pastor T[riebner] ein eifriger Vertheidiger der Orthodoxie und ein brittischer KönigsMann ist, so ist sein Sohn grade
das Gegentheil. Die zwey Partheyen die Federalisten und Republikaner ziehen immer auf einander in den
Zeitungen los. Christen wissen, an wen sie sich in dieser Pilgrimschaft zu halten haben. Der erwähnte jüngere
Herr Triebner wohnt in Savannah und hält einen KaufmannsLaden. Er mag im Grunde wenig oder gar
nichts glauben. Seinen profanen Sinn hat er schon gezeigt, er ist leichtsinnig und lustig. Dr. Urlsperger ist
sein Herr Pathe. In den Städten in Amerika nimmt die Hoffarth immer mehr überhand, und die Leute auf dem
Lande machen sie nach, wenn sie einiges Vermögen besitzen. Zu dem House of Assembly in Louisville
werden jährlich aus manchen Counties solche Männer gesendet, welche die Bibel zum Spott the old book nennen.
Von solchen Menschen kann man nichts Gutes erwarten. In meiner County haben sie seit einigen Jahren ei-
nen hinauf geschickt der sein rechtschaffenes Weib verstossen hat, und ein anderes junges Mensch hält. Dergleichen
Fälle giebt es mehr, aber man macht hier zu Lande nicht viel daraus. An den Wahltagen gaben diejenigen wel-
che gewählt werden wollen den Leuten zu trinken um genug Stimmen zu bekommen. Daher kommt es fast alle-
mal zu Schlagereyen, und manche werden dabey fast erschlagen. Über Augusta ist eine Academie
errichtet worden, die den Nahmen Athen bekam, der Jugend werden vor allen Dingen amerikanische Freyheits
Grundsätze beygebracht. Die Wissenschaften werden sehr mangelhaft gelehrt. Kurtz es werden Leute für
die Welt darauf erzogen.