Digitale Sammlungen

Als ich den 6.^ten Oktbr. zum ersten mahl nach meinen harten Fieber, das zwar nicht lange
anhielt, mich aber sehr entkräftet hat, wieder predigte, so erhielt //ich// nach dem GottesDienst
zu meiner großen Freude und Erquickung ihre gütige Zuschrift, und erfuhr zugleich
in einem Schreiben des Herrn Caspar C. Shutt in Charleston, daß die Bücher Kiste richtig
angekommen wäre, der mir sie auch gelegentlich übersenden wird. Daß die Briefe
so lange unterwegs geblieben sind, mag wohl von der ehemaligen unrichtigen Bestellung
in Charleston mit herrühren, dieser Umstand ist aber jetzt gehoben. Herr Shutt ist bereit-
willig alle meine Angelegenheiten in Zukunft so bald als sich Gelegenheit zeigt, zugleich zu
besorgen. Meine Briefe von diesem Jahre im vergangenen Frühling geschrieben werden
Sie wohl jetzt erhalten haben, auch habe ich einen etwas langen Brief an Ihro Hochwürden
dem Herrn Dr. Schultze geschrieben, nicht in der Absicht eine Antwort zu erhalten, ich wollte
nur meine Dankbarkeit bezeugen für die Wohlthaten die mir durch die Güte des
Herrn Directors seit meinem Hierseyn zugeflossen sind, und da ich es nicht vergelten
kann so wird es der HErr der reich ist über alle, die Ihn anruffen aus Gnaden vergelten.
Der Zustand ist wohl betrübt in Amerika besonders unter den ausgearteten Deutschen
da die Engelländer in diesen Staaten die zahlreichsten sind, so ist gewiß eine große Anzahl
redlicher Bekenner und Nachfolger Christi unter ihnen zu finden. In Pensylvanien und Mary-
land sind unter Deutschen noch Kinder Gottes zu finden. Hier in Georgien sind sie rar. Aus
meinen Schreiben kann man ersehen, daß das arme EbenEzer durch böse Leute auf Zu-
lassung Gottes so zerstört worden ist.   Die in Savannah zur Bischöflichen Kirche gehören
machen jetzt BauAnstalten. Die Presbyterianer haben mir den Abriß oder Plan ihres Kir-
chenBaues gezeigt, und bauen sich auch eine Kirche. Die Baptist Kirche ist die eintzige welche
von dem Feuer verschont ward, so liegt etwas entfernt davon, es wird jetzt alle Sonntage
und auch an den Wochentage darinnen gepredigt. Die Trustees an derselben haben sich einen
Prediger beruffen, der mit großen Beyfall predigt und jährlich vor jetzt 2000 Dollar
Besoldung bekommt, er hat es nicht verlangt, sie haben es ihm freywillig angebothen, ich
habe ihn selbst an einen Abend gehört und auch gesprochen. Die Methodisten haben auch einen
Prediger in jener Stadt. Des Baptist Predigers Nahme ist Holcombe und der Metho-
dist Prediger heist Cond. So werden die Methodists auch eine Kirche bauen. Auch
haben die römisch Catholischen jetzt in Savannah ihren Pater. Sie bauen auch eine Kirche auf
den Markt. Und wollen auch die Deutschen denen ich bisher aller 4 Wochen in einen