zu seiner Erhaltung. Die Kirchenstühle werden in Savannah sehr theuer bezahlt. In den kleinern Abtheilungen
sind die Prediger nicht den Üebeln unterworffen, als in den grösern. Die Glieder der Baptisten und Methodisten
werden angehalten die Ordnung zu der sie sich unterschreiben genau zu befolgen. Die Predigten der Baptisten sind wohl zu hören, ausser wenn sie auf die Tauffe kommen, wo manche Prediger solche Ausdrücke brauchen, wodurch andere
Denominationen beleidiget werden. Sie sagen Gott hätte einen Misfallen an der KinderTauffe. Wenn man auch die Kinder
eintauchte, so wären sie doch nicht zufrieden, da sie die Immension so nachdrücklich urgiren. Die KinderTauffe ist bei
ihnen ein so grosser Irrthum als die Transsubstantiation der RömischCatholischen. Daß man den Kindern den Glauben
abspricht, ist nicht schriftmäßig, denn wenn nur die Erwachsenen, die ihren Verstand brauchen gelernt haben glauben kön-
nen, so müste der Glaube ein Vernunftwerck seyn. Nun glaube ich aber feste was in der Auslegung des dritten Artickels steth.
Aber in Absicht der Kindertauffe sind große Mißbräuche. Wie werden die Kinder solcher Aeltern auferzogen, die in Unglau-
ben und Wercken der Bosheit leben? Da die Baptists die Erwachsenen tauffen so haben sie disciplinirtere Gemeinen als
[die] National Kirchen. Nur kommt mir der Punckt hart vor, wenn jemand zu den Baptisten sich wendet, so muß er der Ge-
meinschaft mit Gliedern Christi in andern Denominationen entsagen, das ist aber die Sache warum die Methodisten mit
den Baptisten höchst unzufrieden sind. Vom Heiligen Abendmahl habe ich bey manchen unter den Lutherischen sehr crasse
und schriftwidrige Begriffe bemerckt, sie halten das Brodt oder Hostie für die Substanz des Leibes Christi, und den geseg-
neten Wein im Kelch für das Blut Christi. Einer war so frech, und sagte zu mir, er wollte Gottes Reich nicht schauen, wenn
es nicht so wäre. Wenn aber der arme Mann so fortfähret sich dem Trunck zu übergeben, wie er es bisher gethan hat, er ist
schon einigemahl durch schwere Kranckheiten geruffen worden sich zu bekehren, so könnte es gar wohl geschehen. Ich erwieß
ihm, daß das irdische im Heil. Abendmahl, Brodt und Wein, und das himmlische der Leib und Blut des HErrn Jesu sey, ich zeigte
es noch einen andern aus Valerius Herbergers Postille, die er besitzt, wo Ireneus angeführt wird. Die EbenEzerer sagten
ich lehrte wie die Reformirten vom Heil[igen] Abendmahl. Seit der Zeit haben sie nichts mehr gesagt. Das sagte ich zu dem ersten
der sich so gar grimmig geberdete, es wäre besser man bekehrte sich von Hertzen zu Gott, daß man als ein wahrhaftig Gläu-
biger das Abendmahl des HErrn empfangen möchte! In EbenEzer trägt niemand etwas bey zu meiner Erhaltung, und
doch haben sie mir seit meinem Hierseyn nicht einmal das nothdürftigste gereicht. Aus Gewissenhaftigkeit machen diese Leu-
te wenig. Hätte ich nicht gelernt mit Wenigen von meiner ehemaligen Armuth her, hauszuhalten, so wäre ich in Schulden. Diese zu
[mei]den enthielt ich mich aller Gesellschaften, wer Einladungen hier annimmt muß wieder einladen. Die englischen Amerikaner
sind auch den Deutschen sehr zuwider, das habe ich an meinem Theil empfindlich erfahren müssen. Vor Artzeney und Bücher wird
noch willig bezahlt. Die Artzeney hat manchen schon sehr gute Dienste erwiesen, und ich werde jetzt angelauffen, ob sie nicht bald
ankommen würde. Die letztere Kiste schien etwas zu schwer zu seyn, in Zukunft werden wenig Bücher, aber immer Artzeney verschrieben
werden, so lange mich der HErr erhält. Wenn Sie die Güte haben und mir anzeigen wollten, wie viel ich noch schuldig bin, sollte es
mir lieb seyn. Ich verspreche Sie so viel in meinen Kräften steth zu befriedigen, auch achte ich es der Billigkeit gemäß, Ihnen
wieder etwas für Ihre Mühe die Sie meinet und der Gemeine wegen über sich nehmen zu bestimmen. Es ist wahres Labsal und
Erquickung für mich aus Deutschland Nachricht zu erhalten. Ich kann auch manches gut denckenden Englischen mittheilen. Meine
Äusserung, daß ich Freude empfände daß in Deutschland lutherische nehmlich redliche Reformirte, mährische Quäcker und Menno-
niten sich mit einander vertrügen, ist zu verstehen von der GeistesGemeinschaft, nicht von einer äußerlich kirchlichen. Hier in Geor-
gien ist es mehr, daß sich die Leute um Meynungen entzweyen und hassen. Von solchen Erbauungsstundten wie sie in Deutschland sind,
sind die Prediger nicht den Üebeln unterworffen, als in den grösern. Die Glieder der Baptisten und Methodisten
werden angehalten die Ordnung zu der sie sich unterschreiben genau zu befolgen. Die Predigten der Baptisten sind wohl zu hören, ausser wenn sie auf die Tauffe kommen, wo manche Prediger solche Ausdrücke brauchen, wodurch andere
Denominationen beleidiget werden. Sie sagen Gott hätte einen Misfallen an der KinderTauffe. Wenn man auch die Kinder
eintauchte, so wären sie doch nicht zufrieden, da sie die Immension so nachdrücklich urgiren. Die KinderTauffe ist bei
ihnen ein so grosser Irrthum als die Transsubstantiation der RömischCatholischen. Daß man den Kindern den Glauben
abspricht, ist nicht schriftmäßig, denn wenn nur die Erwachsenen, die ihren Verstand brauchen gelernt haben glauben kön-
nen, so müste der Glaube ein Vernunftwerck seyn. Nun glaube ich aber feste was in der Auslegung des dritten Artickels steth.
Aber in Absicht der Kindertauffe sind große Mißbräuche. Wie werden die Kinder solcher Aeltern auferzogen, die in Unglau-
ben und Wercken der Bosheit leben? Da die Baptists die Erwachsenen tauffen so haben sie disciplinirtere Gemeinen als
[die] National Kirchen. Nur kommt mir der Punckt hart vor, wenn jemand zu den Baptisten sich wendet, so muß er der Ge-
meinschaft mit Gliedern Christi in andern Denominationen entsagen, das ist aber die Sache warum die Methodisten mit
den Baptisten höchst unzufrieden sind. Vom Heiligen Abendmahl habe ich bey manchen unter den Lutherischen sehr crasse
und schriftwidrige Begriffe bemerckt, sie halten das Brodt oder Hostie für die Substanz des Leibes Christi, und den geseg-
neten Wein im Kelch für das Blut Christi. Einer war so frech, und sagte zu mir, er wollte Gottes Reich nicht schauen, wenn
es nicht so wäre. Wenn aber der arme Mann so fortfähret sich dem Trunck zu übergeben, wie er es bisher gethan hat, er ist
schon einigemahl durch schwere Kranckheiten geruffen worden sich zu bekehren, so könnte es gar wohl geschehen. Ich erwieß
ihm, daß das irdische im Heil. Abendmahl, Brodt und Wein, und das himmlische der Leib und Blut des HErrn Jesu sey, ich zeigte
es noch einen andern aus Valerius Herbergers Postille, die er besitzt, wo Ireneus angeführt wird. Die EbenEzerer sagten
ich lehrte wie die Reformirten vom Heil[igen] Abendmahl. Seit der Zeit haben sie nichts mehr gesagt. Das sagte ich zu dem ersten
der sich so gar grimmig geberdete, es wäre besser man bekehrte sich von Hertzen zu Gott, daß man als ein wahrhaftig Gläu-
biger das Abendmahl des HErrn empfangen möchte! In EbenEzer trägt niemand etwas bey zu meiner Erhaltung, und
doch haben sie mir seit meinem Hierseyn nicht einmal das nothdürftigste gereicht. Aus Gewissenhaftigkeit machen diese Leu-
te wenig. Hätte ich nicht gelernt mit Wenigen von meiner ehemaligen Armuth her, hauszuhalten, so wäre ich in Schulden. Diese zu
[mei]den enthielt ich mich aller Gesellschaften, wer Einladungen hier annimmt muß wieder einladen. Die englischen Amerikaner
sind auch den Deutschen sehr zuwider, das habe ich an meinem Theil empfindlich erfahren müssen. Vor Artzeney und Bücher wird
noch willig bezahlt. Die Artzeney hat manchen schon sehr gute Dienste erwiesen, und ich werde jetzt angelauffen, ob sie nicht bald
ankommen würde. Die letztere Kiste schien etwas zu schwer zu seyn, in Zukunft werden wenig Bücher, aber immer Artzeney verschrieben
werden, so lange mich der HErr erhält. Wenn Sie die Güte haben und mir anzeigen wollten, wie viel ich noch schuldig bin, sollte es
mir lieb seyn. Ich verspreche Sie so viel in meinen Kräften steth zu befriedigen, auch achte ich es der Billigkeit gemäß, Ihnen
wieder etwas für Ihre Mühe die Sie meinet und der Gemeine wegen über sich nehmen zu bestimmen. Es ist wahres Labsal und
Erquickung für mich aus Deutschland Nachricht zu erhalten. Ich kann auch manches gut denckenden Englischen mittheilen. Meine
Äusserung, daß ich Freude empfände daß in Deutschland lutherische nehmlich redliche Reformirte, mährische Quäcker und Menno-
niten sich mit einander vertrügen, ist zu verstehen von der GeistesGemeinschaft, nicht von einer äußerlich kirchlichen. Hier in Geor-
gien ist es mehr, daß sich die Leute um Meynungen entzweyen und hassen. Von solchen Erbauungsstundten wie sie in Deutschland sind,
habe ich hier nichts gefunden. Die Baptisten halten in Savannah ihre Prayer Meetings und die Methodisten class Meetings //13 Meilen von EbenEzer in Tuckasaking und an den Orten wo sie predigen// darzu haben
sie mich auch eingeladen, aber gerade zu der Zeit habe ich in EbenEzer selbst zu predigen. Unter den EbenEzerern habe ich heftigen Wider-
standt gefunden, wenn ich zu etwas nützlichen rieth. Niemand ist dem wahren Christenthum mehr zuwider als die Salzburgische Nachkommenschaft.
standt gefunden, wenn ich zu etwas nützlichen rieth. Niemand ist dem wahren Christenthum mehr zuwider als die Salzburgische Nachkommenschaft.