setzten einen Schulmeister der ein Freygeist war, und ein heftiger Verfechter des berüchtigten
Thomas Paine der aber jetzt hier in Amerika so gar in der öffentlich Zeitung durchgezogen wird.
Der Nahme des Schulmeisters ist George Fisher aus der Grafschaft Yorkshire in Engelland gebürtig,
wie er vorgab. Vorher war er auf einem Eyland bey Savannah, und darauf in Purisburg
in Südcarolina Schulhalter gewesen, an beiden Orten hatte er sich so verhalten, daß die
Leute seiner überdrüßig worden waren. Anfangs bezeigte er sich gantz ruhig, in Purisburg
hatte er alle sein erheirathetes Vermögen durchgebracht, ich diente ihm in äussern Dingen,
wo ich konnte, man hatte ihn aber absichtlich ein Haus gleich neben den Meinen zur Wohnung
eingeräumt. Bey seinen ersten Hierseyn untersagte er gleich im Anfange der Jugend die deutsche
Kirche und schimpfte in den gröbesten Ausdrücken auf die Deutschen. Dieses ertrug ich [mit ] Ge-
dult fast 2 Jahr, endlich fieng er an ungestüm zu spotten auf die Heilige Schrift loszuziehen,
und jeder, der nicht nach seinem Sinne war, mußte ein Gegenstand seines Hohns seyn. Wir
wären so sprach er abergläubische Menschen, daß wir die Todten mit der Schule zu Grabe beglei-
teten. In Purisburg hatte er frech die Auferstehung der Todten bestritten. Im Januar 97 sahe
ich fast gar keine Kinder mehr in der Kirche, konnte also kein Examen halten. Ich predigte Vor-
und Nachmittags. Lange vorher sagte mir ein Trustee der Schulmeister Fischer verbiethet den
Kindern die Kirche. Nach der FrühPredigt am 3. Epiphanias 97 kündigte ich der Gemeine
an, ich sähe mich gedrungen den gegenwärtigen betrübten Zustand in der Gemeine an die
Europäischen Wohlthäter berichten, sie sollten sich doch in eine Ordnung begeben, daß man ein-
mal etwas Besseres schreiben könnte. Manche klagten über Mangel an Ordnung, und wurden
hernach die ärgsten Zerstörer aller guten Ordnung. Sie drangen darauf sie wollten eine
deutsche Schule errichten, da erwieterte ich, sie müsten von der gegenwärtigen Englischen ab-
gesondert werden, sonst würde beständiger Streit seyn, sie sollten sorgen, daß die Kinder die
zur englischen Schule gehörten mit den deutschen nicht vermengt würdn. Ich ließe mir von einen
Mann, der nicht von dem House of Assembly gesetzt wäre, keine Gesetze geben. Gewissens F[rei]heit
wäre allen Abtheilungen erlaubt und uns auch, so gar in der Türkey hatten jetzt die Protestanten
Gewissens Freyheit. Wir hätten die nehmlichen Privilegien noch wie in den brittischen Zeiten, wie
man aus der Constitution sehen könnte. Mit solchen Kindern die solche schreckliche Flüche aus-
stiessen, wie ich alle Tage an den Kindern die in die englische Schule giengen mit Entsetzen hören
müste, könnte ich nichts zu schaffen haben. Der Charter den wir gelobt hätten bestätigte uns un-
sere Gewissens Freyheit, die uns die englische Schule nicht rauben könnte. Den 5. Epiphanias 97
kam der Schulmeister Fischer in die Vormittags Kirche mit dem Richter Mattheus Rahn, und der Trustee
der sich so sehr über den Fischer beschwerte gieng weg und wollte alles unverschämt leugnen, da er
doch allen andern Leuten davon gesagt hatte. Nach der Predigt, da ich von der Kantzel kam, fiel
mich der Richter Rahn und die Schulmeister Fischer an und stellten die bösen Knaben die in die Englische
Schule giengen als Zeugen wider mich auf, sie brüllten beide wie die unsinngsten und rasensten Men-
schen, ich sagte ihnen gleich, daß ich diese Knaben für keine Zeugen erkennen könnte. Der Schulmeister