Fortsetzung.
Waisenhaus gestanden hatte, das zur EbenEzerischen Gemeine rechtmäßig gehörte, mit Gewalt,
und brauchte es so lange er hier wohnte. Er führte eine üble Haushaltung, und dasjenige, was
ich mir mit Mühe zu meinem Unterhalt hatte pflantzen lassen, ward durch seine Rosse ver-
derbt, daß ich so l[a]nge er hier lebte großen Verlust hatte, und doch sonst auf keine Unterstü-
tzung mich verlassen konnte. Er wollte noch mit der Gemeine einen Streit anfangen aber der
Todt hinderte ihn es zu thun. Ins Angesicht bezeugte er sich sehr freundlich, doch war ich kein
Mann vor ihn. Noch 10 Tage vor seinen schnellen plötzlichen Tode besuchte er mich. Zu eben der Zeit
waren wir hier in Besorgnis wegen eines Krieges mit der Republick Frankreich. Im Jahr 98
ward vermuthet Buonaparte der in den Zeitungen der Hero of Italy genannt ward, würde eine
Expedition entweder nach den Westindischen Eylanden oder nach den Vereinigten Staaten von
[A]merika unternehmen und Georgien als der noch entvölkerteste Staat würde am ersten angegriffen
werden. Es ist aber bisher von allen diesen gemuthmasten Begebenheiten noch keine erfolgt. In eben
diesem Jahr im Mart. kam ich ebenfalls in eine Versuchung. Ein junger Mensch der die Aufsicht auf
einer weitläuftigen NegerPlantasche hatte, hatte sich bei der Lady bey welcher er diente so einge-
schmeichelt, daß sie //sich an// ihn bey allen Abmahnen ihres Bruders und anderer Freunde verheyrathete. Keine Vor-
stellung konnte sie von einen so gefährlichen Schritt zurückhalten. Der junge Mann kam mit der Lady
und einigen Persohnen zu mir in der AbendZeit, zeigte mir eine Licence von den Register of Probats
in Savannah die an einen Clergyman gerichtet war, dessen Nahme aber nicht genannt ward. – Es hieß
to the Reverend hernach waren Striche gemacht. Ich wieß ihn bescheiden zurück weil er wider die Law
das Gesetze gehandelt hatte. Er both mir viel Thaler an ihn nur zu copulieren. Da ich ihm sagte, seine
vielen Thaler würden mich nicht blenden, so sagte er, er gebe es meinen Kindern, und ich erwieterte
die brauchten es jetzt nicht. Es wäre einmahl wider die Law sagte ich ihn, eine Licence in Chatham
zu hohlen, wenn man in Effingham County wohnte. Er gieng dann mit seiner Braut und den übrigen
Personen weg von mir. Gleich darauf schrieb ich an der Lady ihren Bruder Thomas Polhill Esqr.
der 7 Meilen von mir wohnt. Dieser erstaunte über die Kühnheit. Den Tag darauf brachte mir dieser
j[un]ge Mann eine Licence von dem Register of Probats in Effingham County. Hier hätte ich ihn copu-
lieren müssen, und doch that ich es nicht. Der Mann stieß harte Drohungen aus, er wollte mich eine beträchtliche
Summe Geld bezahlen machen, und bediente sich zuletzt solcher Reden, die schrecklich sind zu denken geschwei-
ge zu sagen. Ich faßte ihn bey der ersten Licence. Bei der andern konnte ich ihn zwar nicht angreif-
fen, doch sagte ich ihm, jetzt könnte ich ihn nicht copulieren. Hätte ich gesagt, ich wollte ihn ich nicht copu-
liern, so hätte man mich angreiffen können. Ich wollte mich bey den Baptist Minister Mister
Goldwire erst darum erkundigen, dann müß//te// ich es nochmals an der Braut ihren Bruder Thomas
Polhill schreiben. Dieser half mir liebreich und freundschaftlich aus aller Verlegenheit, doch konnte
er es nicht hindern, daß sie hernach von einem justice of peace copulirt worden. Die gedachte
Lady war vor einigen Jahren getauft worden, aber hernach in einen solchen Zustand verfallen,
daß ihr Bruder mich bath für sie mit zu bethen. Diese Ehe ist nun sehr unglücklich gerathen, die-
se Lady hat einen Sohn der 2 Jahr älter ist als ihr Mann. In einem Lande wo noch äussere Ordnung
herrscht würde eine solche EheVerbindung nicht verstattet worden seyn. Hier ist leider alles in der grösten
und brauchte es so lange er hier wohnte. Er führte eine üble Haushaltung, und dasjenige, was
ich mir mit Mühe zu meinem Unterhalt hatte pflantzen lassen, ward durch seine Rosse ver-
derbt, daß ich so l[a]nge er hier lebte großen Verlust hatte, und doch sonst auf keine Unterstü-
tzung mich verlassen konnte. Er wollte noch mit der Gemeine einen Streit anfangen aber der
Todt hinderte ihn es zu thun. Ins Angesicht bezeugte er sich sehr freundlich, doch war ich kein
Mann vor ihn. Noch 10 Tage vor seinen schnellen plötzlichen Tode besuchte er mich. Zu eben der Zeit
waren wir hier in Besorgnis wegen eines Krieges mit der Republick Frankreich. Im Jahr 98
ward vermuthet Buonaparte der in den Zeitungen der Hero of Italy genannt ward, würde eine
Expedition entweder nach den Westindischen Eylanden oder nach den Vereinigten Staaten von
[A]merika unternehmen und Georgien als der noch entvölkerteste Staat würde am ersten angegriffen
werden. Es ist aber bisher von allen diesen gemuthmasten Begebenheiten noch keine erfolgt. In eben
diesem Jahr im Mart. kam ich ebenfalls in eine Versuchung. Ein junger Mensch der die Aufsicht auf
einer weitläuftigen NegerPlantasche hatte, hatte sich bei der Lady bey welcher er diente so einge-
schmeichelt, daß sie //sich an// ihn bey allen Abmahnen ihres Bruders und anderer Freunde verheyrathete. Keine Vor-
stellung konnte sie von einen so gefährlichen Schritt zurückhalten. Der junge Mann kam mit der Lady
und einigen Persohnen zu mir in der AbendZeit, zeigte mir eine Licence von den Register of Probats
in Savannah die an einen Clergyman gerichtet war, dessen Nahme aber nicht genannt ward. – Es hieß
to the Reverend hernach waren Striche gemacht. Ich wieß ihn bescheiden zurück weil er wider die Law
das Gesetze gehandelt hatte. Er both mir viel Thaler an ihn nur zu copulieren. Da ich ihm sagte, seine
vielen Thaler würden mich nicht blenden, so sagte er, er gebe es meinen Kindern, und ich erwieterte
die brauchten es jetzt nicht. Es wäre einmahl wider die Law sagte ich ihn, eine Licence in Chatham
zu hohlen, wenn man in Effingham County wohnte. Er gieng dann mit seiner Braut und den übrigen
Personen weg von mir. Gleich darauf schrieb ich an der Lady ihren Bruder Thomas Polhill Esqr.
der 7 Meilen von mir wohnt. Dieser erstaunte über die Kühnheit. Den Tag darauf brachte mir dieser
j[un]ge Mann eine Licence von dem Register of Probats in Effingham County. Hier hätte ich ihn copu-
lieren müssen, und doch that ich es nicht. Der Mann stieß harte Drohungen aus, er wollte mich eine beträchtliche
Summe Geld bezahlen machen, und bediente sich zuletzt solcher Reden, die schrecklich sind zu denken geschwei-
ge zu sagen. Ich faßte ihn bey der ersten Licence. Bei der andern konnte ich ihn zwar nicht angreif-
fen, doch sagte ich ihm, jetzt könnte ich ihn nicht copulieren. Hätte ich gesagt, ich wollte ihn ich nicht copu-
liern, so hätte man mich angreiffen können. Ich wollte mich bey den Baptist Minister Mister
Goldwire erst darum erkundigen, dann müß//te// ich es nochmals an der Braut ihren Bruder Thomas
Polhill schreiben. Dieser half mir liebreich und freundschaftlich aus aller Verlegenheit, doch konnte
er es nicht hindern, daß sie hernach von einem justice of peace copulirt worden. Die gedachte
Lady war vor einigen Jahren getauft worden, aber hernach in einen solchen Zustand verfallen,
daß ihr Bruder mich bath für sie mit zu bethen. Diese Ehe ist nun sehr unglücklich gerathen, die-
se Lady hat einen Sohn der 2 Jahr älter ist als ihr Mann. In einem Lande wo noch äussere Ordnung
herrscht würde eine solche EheVerbindung nicht verstattet worden seyn. Hier ist leider alles in der grösten