RegierungsRath über Altona geschrieben, der ein Alter von etlichen 80zig
Jahren erreicht hat. Wenn viel Geld an EbenEzer ehedem gewendet worden
ist, so hat man wohl zu bedenken, daß Georgien ein sehr armes Land ist.
Ein Acker in Deutschland bringt mehr als hier 6. Das Land ist auch über die
maasen kränklich. Daß sich manche Leute bereichert haben, ist zwar wohl
wahr, ihren Nachkommen hat es aber nichts geholffen. Diese sind jetzt in der
grösten Dürftigkeit. Daß alle unbedeutende Kleinigkeiten in die TageBü-
cher eingerückt wurden, hat große Spöttereyen erregt. Ein kurtzer Auszug
würde nützlicher gewesen seyn. Der Herr v. Brahm welcher mit einem schwä-
bischen Transport nach EbenEzer kam, da er vorher in Charleston [gew]ohnt
hatte, kam im May 94 aus Ephrata in Pensylvanien wieder in Savannah
an. Er trägt einen großen Bart, wie die deutschen Täufer und Sieben-
täger. Von diesen besondren Mann werde ich auch dem Herrn Dr. Urlsperger
Nachricht geben müssen. Er war 1781 in Deutschland, hielt sich in Pappenheim im
Anspachischen auf, wo er eine Erklärung der Offenbahrung Johannis drucken
ließ, die viel Besonderes hat. Er hat auch damals, wie er mir sagte, dem Herrn
Dr. Urlsperger in Augsburg gesprochen, und sich zwey Tage bey ihm aufgehalten.
Er ist in der Catholischen Religion aufgebracht worden, wohnte dem Feldzuge
wider die Türken bey, von 37 bis 39. Er kehrte alsdann wieder in die Pfaltz,
sein Vaterland zurück, fieng an den Aberglauben zu stürmen , weswegen er
von einem Controvers Prediger zur Rechenschaft gefodert worden, der aber
den kürtzren zog. Hierauf ward ihm von dem Bischof in Regensburg ein Dimissions
Schreiben geschickt. Er mußte gleich das Land verlassen. Darauf gieng er zu den
Lutheranern, und bey dieser Gelegenheit kam er nach Amerika. Von Charlest[on]
schrieb er an den Herrn Boltzius, er wünschte sich hier in EbenEzer niederzulassen,
es geschah, er konnte sich aber nicht wohl mit dem Herrn B[oltzius] vertragen. Hierauf zog
er nach Savannah, wo er einige Zeit blieb, hernach ward er von dem König in
Engelland nach Augustine beruffen. Er ist einige mahl nach Engelland ge-
reist und wieder zurückgekommen. Da die Frau Rabenhorsten noch lebte,
hielt er sich in Pensylvanien auf, und war den Quäckern sehr ergeben, zu wel-
chen er sich auch hernach wandte. Er hält sie vor die letzten Zeugen der Welt,