Nur muß man sich wundern und dabey die Güte des HErrn preisen, daß selten ein
Mensch durch dieses gefährliche Thier getödet wird. In EbenEzer, wie die Tagebücher berichten,
weis man nicht mehr als einen Mensch, der durch den tödtlichen Biß der KlapperSchlange ge-
tödtet ward. Manche Neger besitzen die Kunst, sie lebendig zu fangen, stecken sie
in ihren Bußen, ohne gebissen zu werden. Ich habe schon danach getrachtet, die Klappern von
der grösten Sorte zu erhalten. Manche haben 20. Das ist aber auch eine große Rarität. Von
den Klappern schließt man auf die Anzahl der Jahre, doch soll man sich auch bisweilen darinn
betrügen. Möchten sich doch die Menschen vor den tödtlichen Gift der höllischen Schlangen
auch so hüten, wie vor der KlapperSchlange. Gelobet sey der HErr, der mich in diesen
Lande aus so mancher bevorstehender LebensGefahr errettet hat. Es ist wirklich eine Selig-
keit auf der Welt, die treue Vorsorge Gottes aus eigener Erfahrung wahrzunehmen.
Mir braucht es kein Mensch mit philosophischen Bestimmungen, die ich an seinen Ort gestellet
seyn lasse, zu beweisen, daß Gott auch für alle einzelne Umstände unsers Lebens [sorgt].
Ich habe es selbst erfahren, selbst gesehen, wie freundlich und barmhertzig der HErr ist.
Der treue Gott und Heiland rettete mich, da ich nach menschlichen Gedenken nicht wieder von
meinen tödtlichen Krankenlager vor 2 Jahren aufzukommen hofte, und fristete mir mein
Leben. Das Lied des sel. Freylinghausen „Wer ist wohl wie du Jesu süße Ruh“ ward zu der
Zeit mein HauptLied. Das Breithauptische , Freylinghausische und des zweiten sel.
Frankens Denkmale bei ihrem Abschiede aus der Welt habe ich noch gerettet, und große
Erweckung und Ermunterung darinnen gefunden. Antons und August Hermann Frankens ,
woran mir ebenfalls viel gelegen war, konnte ich nicht finden. – Um EbenEzer herum
wächst das Gebüsche wieder zusehens auf, daher versammlen sich manche schädliche Thiere,
daß man im Sommer nicht recht sicher gehen kann. Im Herbst sind die Leute gemeiniglich
sehr krank an kalten und hitzigen Fiebern. In Savannah sterben die Menschen in großer
Zahl. Der Prediger an der Hochkirche Mr. Lindsay, ein geitziger Mann, verdient dabey sehr
viel. Wer ihn nicht im Guten giebt, was er fodert, den belangt er so gar vor Court. Er [ist also]
ein vir abdomini natus. Anfangs besuchte ich ihn einige mal, wenn ich in Savannah war. In
den Wissenschaften versteth er wenig, desto besser aber versteth er sich aufs Rechnen, wenn
es auf seine oekonomischen Umstände besonders passend ist. Ich weiß überhaupt 4 englische
Pfarrer an der Hochkirche in den verschiedenen Gegenden Georgiens. Der in Augusta
steth, ist ein Socinianer. Die andern beiden wollen gar nichts sagen, sonst sieht es wohl
erbärmlich um das Christenthum aus. Pfarrer und Schulmeister sind bei den Englischen
äußerst unwissende Leute. Wenn sich die Schulmeister etwas verdient haben, dann
versauffen sie es gröstentheils wieder, eben so machen es auch die englischen Pfarrer . Man
hat ehedem in Savannah des Nachts sowohl die deutschen Herumlauffer, die als Prediger an der deut-
schen Versammlung standten und schreckliche Ungeheuer waren, als auch englische Pfarrer als Besoffene
von der Straße weg nehmen müssen und sie sehr spöttisch nach Hause geschaft.
Mensch durch dieses gefährliche Thier getödet wird. In EbenEzer, wie die Tagebücher berichten,
weis man nicht mehr als einen Mensch, der durch den tödtlichen Biß der KlapperSchlange ge-
tödtet ward. Manche Neger besitzen die Kunst, sie lebendig zu fangen, stecken sie
in ihren Bußen, ohne gebissen zu werden. Ich habe schon danach getrachtet, die Klappern von
der grösten Sorte zu erhalten. Manche haben 20. Das ist aber auch eine große Rarität. Von
den Klappern schließt man auf die Anzahl der Jahre, doch soll man sich auch bisweilen darinn
betrügen. Möchten sich doch die Menschen vor den tödtlichen Gift der höllischen Schlangen
auch so hüten, wie vor der KlapperSchlange. Gelobet sey der HErr, der mich in diesen
Lande aus so mancher bevorstehender LebensGefahr errettet hat. Es ist wirklich eine Selig-
keit auf der Welt, die treue Vorsorge Gottes aus eigener Erfahrung wahrzunehmen.
Mir braucht es kein Mensch mit philosophischen Bestimmungen, die ich an seinen Ort gestellet
seyn lasse, zu beweisen, daß Gott auch für alle einzelne Umstände unsers Lebens [sorgt].
Ich habe es selbst erfahren, selbst gesehen, wie freundlich und barmhertzig der HErr ist.
Der treue Gott und Heiland rettete mich, da ich nach menschlichen Gedenken nicht wieder von
meinen tödtlichen Krankenlager vor 2 Jahren aufzukommen hofte, und fristete mir mein
Leben. Das Lied des sel. Freylinghausen „Wer ist wohl wie du Jesu süße Ruh“ ward zu der
Zeit mein HauptLied. Das Breithauptische , Freylinghausische und des zweiten sel.
Frankens Denkmale bei ihrem Abschiede aus der Welt habe ich noch gerettet, und große
Erweckung und Ermunterung darinnen gefunden. Antons und August Hermann Frankens ,
woran mir ebenfalls viel gelegen war, konnte ich nicht finden. – Um EbenEzer herum
wächst das Gebüsche wieder zusehens auf, daher versammlen sich manche schädliche Thiere,
daß man im Sommer nicht recht sicher gehen kann. Im Herbst sind die Leute gemeiniglich
sehr krank an kalten und hitzigen Fiebern. In Savannah sterben die Menschen in großer
Zahl. Der Prediger an der Hochkirche Mr. Lindsay, ein geitziger Mann, verdient dabey sehr
viel. Wer ihn nicht im Guten giebt, was er fodert, den belangt er so gar vor Court. Er [ist also]
ein vir abdomini natus. Anfangs besuchte ich ihn einige mal, wenn ich in Savannah war. In
den Wissenschaften versteth er wenig, desto besser aber versteth er sich aufs Rechnen, wenn
es auf seine oekonomischen Umstände besonders passend ist. Ich weiß überhaupt 4 englische
Pfarrer an der Hochkirche in den verschiedenen Gegenden Georgiens. Der in Augusta
steth, ist ein Socinianer. Die andern beiden wollen gar nichts sagen, sonst sieht es wohl
erbärmlich um das Christenthum aus. Pfarrer und Schulmeister sind bei den Englischen
äußerst unwissende Leute. Wenn sich die Schulmeister etwas verdient haben, dann
versauffen sie es gröstentheils wieder, eben so machen es auch die englischen Pfarrer . Man
hat ehedem in Savannah des Nachts sowohl die deutschen Herumlauffer, die als Prediger an der deut-
schen Versammlung standten und schreckliche Ungeheuer waren, als auch englische Pfarrer als Besoffene
von der Straße weg nehmen müssen und sie sehr spöttisch nach Hause geschaft.