so uns nachgeschickt worden, sind richtig übergeben. Herr Coopstad war nach
Engeland verreiset; Herr Bysterus nahm uns in Liebe auf u. gieng
uns mit gutem Rath an die Hand. Herr Furley war etwas kaltsinnig ge-
gen uns. Ach Gott erwecke doch noch ferner viel redliche Seelen, die
hertzlich für uns u. unser Amt beten, daß uns Weißheit gegeben werde,
mit den lieben Saltzburgern recht umzugehen. Unter Weges haben wir viel
wiedrige u. betrübte Dienge von ihnen hören müßen. Wenn das wahr seyn
solte, daß sie sich im Hannoverischen nicht ordentl. hielten, sondern weg-
liefen u. faul wären, (wie gesagt wird) würde es der guten Sache
und unsern Saltzburgern in Engeland schlechte recommendation geben. Gott
wende doch alles zum Besten. Was uns hin u. wieder von diesen Saltz-
burgischen Emigranten hin u. wieder erzehlt worden, wird ex Diario
das ietzt mitkommt, zu ersehen seyn. Vieleicht hat es seinen Nutzen, daß
wir dem Herrn Sen. Urlsperger, an dem ietzt ein Brief mit kommt,
von dem, was wir gehört und zum Theil gewißen Grund haben,
Nachricht geben. Weil wir deßelben völligen Titel nicht wußten, so haben
wir gehorsamst bitten wollen, ihn auf dem beyliegenden Brief schreiben
zu laßen, auch ihn uns selbst frantzösisch zu überschicken. So bald
die Saltzburger ankommen, werden wir uns Freyheit nehmen, noch eines
u. das andere zu berichten. Wir logiren ietzt im Murian, weil
andere Häuser, wohin wir Anweisung hatten, schon besetzt waren.
Der Herr laße diese Zeilen so glückl. seyn, daß Ew. HochEhrwürden die-
selben mit vielen Leibes- und Gemüths-Vergnügen lesen, u. gönne auch
uns die Freude von dero Wohlseyn u. dem Wohlergehn der übrigen lieben
Väter u. Kinder Gottes, denen wir unsern ergebensten Gruß und
SegensWunsch zu vermelden bitten, vieles zu erfahren. Wir verhar-
ren übrigens
 
Ew. HochEhrwürden
Unsers im Herrn sehr Werthen Herrn Professoris
Zu Gebet und Dienst kindlich
verbundenste
Joh. Martin Boltzius
Israel Chrsitian Gronau
Rotterdam
dem 26 9br.
1733.
Die hertzl. Liebe zu den lieben Schülern hat mich
gedrungen inliegenden Brief an Sie zu schrei-
ben. Gott lege einen Seegen drauf.