und Beystande, das glauben wir, und haben es, Gott lob!
schon erfahren. Alle harte Ümstände werden auch dadurch
gar sehr erleichtert, weil wir zwey zusammen reisen, le-
ben, und künftig unser Amt führen werden: da denn einer dem
andern mit Trost, Rath, Gebet und Hülfe beyzustehen suchet.
Gott hat uns sehr mit einander verbunden, und segnet des
lieben Herrn Gronau demüthigen und christlichen Wandel gar sehr
an mir. Er sey gelobet! Aus des Werthen Herrn
Prof. Franckens Briefe habe ersehen, daß unsere Bücher
erst aufs Früh-Jahr können nachgeschickt werden: daher sähe
es gern, wenn Sie die Kupfer-Stiche von allen redlichen
Knechten Christi aus Halle, und auch von einigen andern Orten,
z.E. D. Spener, Schade, Porst p. beylegen lassen könnten. Auch
möchten wir des HErrn Arnolds Abbildung der ersten Christen,
it. eines Evangelischen Lehrers (der Titel fällt mir nicht gantz ein)
gern haben. Das kann in die Rechnung zu den übrigen Sachen, die
wir noch zu bezahlen haben, gebracht werden. Gott wird uns helfen,
daß wir alles richtig bezahlen können. An den lieben Herrn Hahn
habe nach Londen einen Erweckungs-Brief geschrieben. Der Herr
Hof-Prediger Butienter, ein College des Herrn Ziegenhagen, welcher
etliche Tage bey uns gewesen, erzehlte uns, daß er die erste Kraft
und Liebe verloren, und ietzt mit einer andern Gott und sei-
nen Knechten mißfälligen Liebe und Verbindung occupirt sey.
Gott gebe Gnade, daß wir den guten Kampf fein munter
fortkämpfen, den Glauben behalten, den Lauf vollenden,
und endlich die Crone des ewigen Lebens zum Gnaden-Lohn
davon tragen, welches sich, Ihnen und allen guten Streitern
JEsu Christi, die hertzlich zu grüssen bitte, zum neuen Jahre
wünschet
Ihr,
Mein im HErrn sehr werther Freund
und Lehrer,
schwacher Mitstreiter
Joh. Martin Boltzius.
Doover
den 29. Xbr.
1733
 
Vom Herrn Gronau habe Sie sehr hertzl. zu grüssen.
Belieben Sie doch auch, nebst Vermeldung meines
freundl. Grusses, meinen Vetter Müller
aller Liebe zu versichern.