auch viel Fracht Geld erfordert wird. Pferde sind hier
raar; und so einige vorhanden, sind sie zum ziehen
und tragen fast unbrauchbar, weil sie nichts als
Gras zu freßen kriegen. Zum Ackerbau hat man
die Pferde nicht nöthig, in dem das Land reich,
locker und ohne Steine ist. Man findet weit und
breit nicht einem eintzigen Stein, auch keine Berge.
Kühe sind zwar im Lande, doch nimt man
sie nicht viel in acht, sondern läßt sie mit
einer Schelle am Halse Tag und Nacht
in den Wäldern umherlauffen; daher es
an frischer Butter und Milch gar sehr fehlet.
Solten mehr Leute in dis Land kommen, welche
im der Furcht Gottes wandelten und ihre Arbeit
fleißig thäten, man würde durch den Seegen des
aller Allerhöchsten hier in kurtzer Zeit ein ander
gesegnetes Canaan zu sehen bekommen, daß
ein ieder unter seinen Weinstock und Feygen-
baum der Früchte des Landes mit Freuden
und zum Lobe des Schöpfers genüßen würde.
Die Englische Nation hat eine redliche intention
und läßet sichs über aus viel kosten, die Leute
über See hieher zu schaffen, und vor Eßen
und andere nöthige Dienge auf ein gantz
Jahr zu sorgen. Unsere Saltzburger ge-
nießen eben das, was iene genießen,
beten fleißig für ihre Wohlthäter, fürchten Gott
von gantzen Hertzen, lieben sich unter ein
ander als Brüder, und arbeiten fleißig,
daher sie auch bisher schon augenscheinl.
Proben des göttl. Seegens gehabt, und andern
Einwohnern zur Verwunderung gewesen
sind. Ich halte mich zwar ein Lehrer unter
diesen redlichen Seelen zu seyn, für höchst un-
würdig; doch da es dem alleinweisen Gott
gefallen mich hierzu vor andern zu gebrauchen,