Reise meinen Leibe und Seele vor Barmhertzigkeit er-
wiesen zeiget, und wie wunderbahr und herrlich er
mich und meine liebe Gemeinde geführet hat, Sie
würden mit mir noch augenscheinlicher erkennen,
daß ich diesen Beruf nicht nach eigener Wahl und fleischlichen
Absichten, sondern nach den Willen Gottes und zu seinen Ehren
angenommen. Ich gedencke ietzt nicht der gantz besondern
Proben der über mich waltenden göttl. Providenz,
weil hoffentl. der werthe Herr Professor Francke nach
meinen bittl. Verlangen Ihnen durch Ihren Sohn
die merckwürdigsten Puncte wird zu geschicket haben,
sondern melde nur so viel, daß dieser Beruf für Seel
und Leib überaus vortheilhafft gewesen. In Halle
habe ich mich bey der schweren Gemüths Arbeit
und vielen Verdrüßlichkeiten, die sich bey so zahl-
reicher Jugend täglich finden, fast beständig
mit einen krancken Cörper schleppen und an-
dern zur Last seyn müßen; ohnerachtet ich
aus väterl. Vorsorge der Herren Directorum an
nöthiger Pflege keinen Mangel gehabt; hin-
gegen hat mich Gott von den ersten Anfange
der Reise an der gestalt an meiner Gesundheit
gestärcket, daß ich ungehindert auf der See-
Reise und nachher mein Amt abwarten
können, ob es wohl an Gemüths- und Leibes
Ruhe, wie auch gesunden Eßen und trincken
viel mahl sehr gefehlet hat. Meiner Seelen
hat er sich hertzlich und väterlich angenommen
und mich in den schweren Schiff-Umständten
von seiner Gnade und väterl. Liebe zu mir
armen Sünder aufs vesteste versichert, mir
manche Einsicht in sein Wort und wunder-
bahre Regierung gegeben, meinem Amte durch
seinen offenbahrl. Seegen schon manch Siegel
auf gedrückt, und mir an meinen sehr werthen