gar nicht zweifle, der Herr werde diese und andere empfangene Wohl-
thaten zur Gelegenheit machen, wo nicht vielen doch einigen Menschen
zu ihrem leiblichen und geistlichen Wohlergehn die Hand zu bieten. Und
darzu soll es auch allein gewittmet bleiben, ob uns wohl Er-
laubniß gegeben worden, etwas davon im Fall der Noth zu
unserm Nutzen zu verwenden; und hoffe ich, Gott werde uns nie
so arm werden laßen, daß wir unsre Hände nach diesem
und dergleichen Depositis ausstrecken dürffen, vielmehr glaube,
wir werden durch göttl. Seegen mit der Zeit etwas, wenn
es auch nur einige Schärfflein wären, zu legen können. Ein
Knecht Christi muß sich üben durch die Gnade unsers Herrn
Jesu Christi, der aus Liebe zu uns arm, ja ein Wurm
worden, mit Paulo Phil. IV, 11, 12 dahin zu kommen, daß er
lerne sich genügen zu laßen, niedrig seyn satt p. was wir
noch nicht können, müßen wir noch lernen. Darum gehen wir
bey Christi täglich in die Schule. Bißher haben wir auch noch nicht
Mangel gehabt: und ist es gleich nicht so gewesen, als es der
alte Mensch gern hätte oder als es auch unserer schwächli-
chen Natur Zuträglich gewesen wäre: so erkennen wir doch
a posteriori, daß es weder für die Seele noch den Leib
Schaden gehabt, sondern die Erinnerungen der erfahrenen
Prüfungen macht uns ietzt offt viel Vergnügen, so daß
wir Gott dafür hertzlich preisen. Der Gott, der an dem
Elia das geröstete Brodt und Waßer, und an andern sei-
nen Kindern alten und neuen Testaments die geringste
Kost gesegnet hat, so daß sie dabey viel weiter als ande-
re mit mündlichen Tractamenten kommen können, Dan. I 12 sq.
hat auch unser Brodt so gesegnet, daß wir unser Amt
zur Veränderung unserer selbst und unserer lieben Zuhörer
unverhindert versehen können. Wir hoffen daher, unsere
lieben Väter, Brüder und Freunde werden die Nachrichten