von unsern und der Unsrigen Umständen, die unterweilen, son-
derlich in der ersten Zeit kümmerlich gewesen, nicht anders, als
worzu sie aufgeschrieben wurden, anwenden: Was sich von
Unglauben oder Klein-Gläubigkeit dabei gefunden, haben
wir dem lieben Vater abgebeten, und wollen es uns zu vie-
lem Guten durch seine Gnaden-Verleihung dienen laßen.
Wir halten davor, so laße sichs noch im äuserlichen noch
was leiden, und werden alle Beschwerlichkeiten gar leichter,
wenn man durch die Erfahrung des geistlichen Seegens,
den Gott auf die Führung des Amts bey Zuhörern leget,
von der Gnaden-Gegenwart Gottes und seines väterlichen
Wohlgefallens überzeuget wird. Ja ein Lehrer, der mit den
Zuhörern zugleich Armuth, Verachtung und allerley Unbequem-
ligkeit leidet, kan die Zuhörer viel nachdrücklicher und mit
weit beßren Effect trösten und ihre Hertzen bey allem
äußerl. Elende zur Freude über die theure von Christo uns
erworbene Gnade als auf den einigen Trost der Christen
weisen, als wenn er in guten Tagen bey reichlichem Aus-
kommen und Bequemlichkeit lebet: Es bleibet doch immer
ein Vorwurf in den Gemüthern: ja du kanst gut reden,
du erfährst nichts von der Noth, wärst du an unserer Stelle p.
o Gott gebe, daß wir nach dem Sinne Mosis und Pauli
Hebr. XI 24-27 Phil. III 7, 8 recht ringen, damit wir
unsern Zuhörern und andern Menschen auf alle Weise nützl.
seyn mögen. Unsre lieben Zuhörer wißen sich auch in alles
ietzt noch beßer als anfangs zu finden: und wenn auch ihr
sandiges und nicht gar fruchtbahres Land nicht solte verän-
dert werden, sondern sie müßten nach göttlichem Willen
hier bleiben, werden sie sich darüber nicht grämen, wo
sie durch anhaltenden ernstlichen Gebrauch der Mittel des Heils
in dem christlichen Sinne bleiben, darin sie größten theils