sylvanien sehen werde, obwohl von Weisigern und den Vorste-
hern der Gemeine in Pensylvanien, wie Weisiger schreibt, da-
rum gebeten worden, uns auch Euer HochEhrw. darzu in
dero Briefe zu rathen scheinen. Die Umstände unsrer Gemei-
ne erfordern es, daß ich fast alle Zeit gegenwärtig seyn
muß. Und sonderlich sind unsre Hertzen in Liebe derge-
stalt unter einander verbunden, daß es schon eine schmerz-
liche Trennung ist, wenn wir uns ein oder zwei Tage
nicht sehen und hören. Ich bin der Gnade gantz und gar nicht
werth, die mir Gott darin schencket, daß er die Hertzen aller
Saltzburger wie zu meinem lieben Collegen also auch zu
mir, und meines zu ihnen so kräfftig geneigt hat, daß
keines ohne das andere seyn kan. Wer Specialia hier-
von weiß, hält dis vor keine Exaggeration, sondern
preiset mit uns den Vater aller Barmhertzigkeit für
solche unaussprechliche Gnade, die auch zu äuserlicher
guter Ordnung ja zur Versüßung unseres mühseligen Le-
bens sehr viel beygetragen. Der Herr thuts, warum solte
ichs verschweigen. Ich muß schlüßlich noch eines Punckts
gedencken, der meine eigenen Umstände betrifft. Ich habe da-
von zwar schon so viel als nöthig geschrieben, dem Herrn Hoff-
Prediger Ziegenhagen und Herrn Sen. Urlsperger gemeldet, ver-
muthe auch, Sie werden die Contenta ihrer Briefe Euer Hoch-
Ehrwürden communiciren: Doch weil mein Hertz in einem
besondern kindlichem Vertrauen gegen meinen theuersten Herrn Prof.
wegen so vieler theils in Halle, theils hernach erfahrenen väter-
lichen Liebes-Proben, stehet, so kan nicht umhin, diesen Brief
mit dem Bericht von der Veränderung meines äuserlichen
Zustandes zu verlängern. Ich habe mich, so lange ich hier
im Land bin, mit meiner äuserlichen Leibes-Pflege ziemlich