Zeiten gewesen, auch Landes Leute sind). In privat-Umgange ist er
ihm fast lauter Freundligkeit und Dienstfertigkeit, was er aber
vor einem Sinn gegen die Armen und Elenden hat, und wie viel
über ihn geseuffzet wird, ist mehr als zu offenbahr. Der Prediger;
den er vor dem Jahre mitgebracht hat, ist ärger als ein Mieth-
ling, der mehr von fleischlicher Company, Jagen und Reisen,
als von der Ausrichtung seines anbefohlenen Predigt-Amts hält.
Das arme Purisburg wo schon so viel Leute, auch Kinder und
großen Theils Waysen sind, hätte einen Evangelischen rechtschaffnen
Prediger, der sich der elenden Leute mit Ernst annehmte, wohl
nöthig, könnte auch wohl nach und nach was ausgerichtet werden.
Wiedrigenfals könte wie in Pensylvanien ein verworener
Religions-Zustand herauskommen, wenigsten nimmt das gottlose
freche Wesen immer mehr über Hand. In Absicht auf die Heyden im
Lande können wir ietzo nichts beßres thun als daß wir hertzlich
für sie beten, ihnen ein gut exempel geben, auch würckliche
Liebe nach Vermögen beweisen, wenn sie an unsern Ort kommen, welches
aber gar selten geschieht. Solte einer von uns nach dem Willen Gs
und unsrer Wohlthäter die Indianische Sprache lernen, so müßen ihm
wohl die ordentl. Amts Verrichtungen in Eben Ezer abgenommen werden,
damit er sich nicht allein mit allem Ernst auf die Sprache legen,
sondern auch hernach unter diejenigen Heyden weiter hienauf,
die in Städten beysammen wohnen, reisen könte. Obgleich dort
die Indianischen Männer auch viele Wochen, ja Monathe auf die Jagd
gehen, so sollen doch ihre Weiber und Kinder zu Hause bleiben,
unter denen etwan Schulen und andere zu ihrem Heil abzielen-
de Anstalten errichtet werden könten. Hier ziehen Männer,
Weiber und Kinder im Walde herum, und zwar in solchen mi-
serablen Umständen, als das Zigeuner-Volck in Teutschland.
Zugleich ist des Brandwein Sauffens und des liederlichen Lebens,
worzu die Christen in Purisb. und hier im Lande Gelegenheit geben
kein Ende. Hätte aber jemand einen eigenen Beruff unter
die Heyden weiter droben, und bekäme einen frommen Schul-Mei-
ihm fast lauter Freundligkeit und Dienstfertigkeit, was er aber
vor einem Sinn gegen die Armen und Elenden hat, und wie viel
über ihn geseuffzet wird, ist mehr als zu offenbahr. Der Prediger;
den er vor dem Jahre mitgebracht hat, ist ärger als ein Mieth-
ling, der mehr von fleischlicher Company, Jagen und Reisen,
als von der Ausrichtung seines anbefohlenen Predigt-Amts hält.
Das arme Purisburg wo schon so viel Leute, auch Kinder und
großen Theils Waysen sind, hätte einen Evangelischen rechtschaffnen
Prediger, der sich der elenden Leute mit Ernst annehmte, wohl
nöthig, könnte auch wohl nach und nach was ausgerichtet werden.
Wiedrigenfals könte wie in Pensylvanien ein verworener
Religions-Zustand herauskommen, wenigsten nimmt das gottlose
freche Wesen immer mehr über Hand. In Absicht auf die Heyden im
Lande können wir ietzo nichts beßres thun als daß wir hertzlich
für sie beten, ihnen ein gut exempel geben, auch würckliche
Liebe nach Vermögen beweisen, wenn sie an unsern Ort kommen, welches
aber gar selten geschieht. Solte einer von uns nach dem Willen Gs
und unsrer Wohlthäter die Indianische Sprache lernen, so müßen ihm
wohl die ordentl. Amts Verrichtungen in Eben Ezer abgenommen werden,
damit er sich nicht allein mit allem Ernst auf die Sprache legen,
sondern auch hernach unter diejenigen Heyden weiter hienauf,
die in Städten beysammen wohnen, reisen könte. Obgleich dort
die Indianischen Männer auch viele Wochen, ja Monathe auf die Jagd
gehen, so sollen doch ihre Weiber und Kinder zu Hause bleiben,
unter denen etwan Schulen und andere zu ihrem Heil abzielen-
de Anstalten errichtet werden könten. Hier ziehen Männer,
Weiber und Kinder im Walde herum, und zwar in solchen mi-
serablen Umständen, als das Zigeuner-Volck in Teutschland.
Zugleich ist des Brandwein Sauffens und des liederlichen Lebens,
worzu die Christen in Purisb. und hier im Lande Gelegenheit geben
kein Ende. Hätte aber jemand einen eigenen Beruff unter
die Heyden weiter droben, und bekäme einen frommen Schul-Mei-