ein gantzer Morgen Landes gehört. Zugleich ist der Stadt Platz so krum
löchricht und uneben, daß man zur Regen-Zeit nicht durchkommen
sondern entweder ein Pferd oder Stiefeln gebrauchen muß.
Es stehet alles wild und verwachsen daselbst und die Hütten
und Zäune fallen ein, die Leute ziehen entweder gar weg,
oder auf ihre Plantationen und also in neue Wüsten, daß wohl
aus Purrisburg, das ohne dem nicht mit Seegen angelegt
worden, nichts werden wird. Wird der liebe Gott helffen, daß
es mit der großen Hütte für unsere Waysen-Kinder zu Stande
kommt, und wir erkennen näher den göttl. Willen, so möchten
wir wohl einige arme Kinder von Purrisburg an nehmen,
wie auch mit einem Knaben bereits geschehen, und von mehrern
verlangt wird. Auch ist vor etlichen Tagen ein Vater und Mutter-
loses //teutsches// Mägdlein, die unter den Engeländern fast verwildert ist,
zu uns kommen, die wir im Vertrauen auf Gott auch in die Schule
und Verpflegung aufnehmen. Wo etwas von dem ietzigen Auf-
fenthalt und Leibes- und Gemüths Umständen //des Herrn Grünen// bekandt ist, wolte
ich mir wohl einige Nachricht aus gebetenhatten //haben//. Die wertheste Frau
D. Goetzin war sonst wie eine Mutter gegen ihn, die wird
hoffentl. etwas von ihm wißen. Mein Bruder, ein Schuhmacher
Gesell, bezeigt ein Verlangen //hirher// nach America, ich werde ihm
aber schreiben, daß er sich erst zu solchem wichtigen Vorhaben in
der Ordnung einer wahren Bekehrung zu bereiten müße, und
werde ihm die gute Gelegenheit, die er hierzu in Halle oder Aug-
spurg hat, vorschlagen. Käme er nur nach Halle, wogegen
er freylich viel praejudicia hat, so wird er wohl Gelegenheit
suchen, auf mein Einrathen Ew. HochEhrwürden unter weilen
zu sprechen. Er taugt nichts: solte er sich nicht von Hertzen
beßern, so verlange ich ihn nicht hier zu haben, weil es
mir Verdruß machen, u. der Gemeine Anstoß geben könte.
Könten wir nächstens einige Exemplare von Arnds W[ahren] Ch[ristentum] wie
auch einige Tractätlein: Lehre von Anfang Christlichen Lebens et cetera
bekommen, könten wir bey dem blinden Volck hier im Lande
fein wuchern. Auch wolte ich mir wohl gern eine gantz leichte
//und dinne// Peruge von Halle wünschen, wenn ich nur wüßte, wie ichs we-
gen der Bezahlung machen solte. Schlüßlich dancken wir nochmahls
viele //für alle// bißher erzeigte geistliche und leibliche Wohlthaten, und zweifflen
nicht, der liebreiche Gott werde die Seuffzer und Gebete, so redli-
che Seelen hier nebst uns für Ew. HochEhrwürden und dero
wichtiges Amt zu dem Vater alle Barmhertzigkeit abschicken, gnä-
diglich erhören, und Sie nebst andern treuen Knechten Christi, un-
sere lieben Wohlthäter bey Gesundheit und langem Leben erhalten.
Wir grüßen Sie alle mit tausendfachen Seegens Wünschen
und verharren
löchricht und uneben, daß man zur Regen-Zeit nicht durchkommen
sondern entweder ein Pferd oder Stiefeln gebrauchen muß.
Es stehet alles wild und verwachsen daselbst und die Hütten
und Zäune fallen ein, die Leute ziehen entweder gar weg,
oder auf ihre Plantationen und also in neue Wüsten, daß wohl
aus Purrisburg, das ohne dem nicht mit Seegen angelegt
worden, nichts werden wird. Wird der liebe Gott helffen, daß
es mit der großen Hütte für unsere Waysen-Kinder zu Stande
kommt, und wir erkennen näher den göttl. Willen, so möchten
wir wohl einige arme Kinder von Purrisburg an nehmen,
wie auch mit einem Knaben bereits geschehen, und von mehrern
verlangt wird. Auch ist vor etlichen Tagen ein Vater und Mutter-
loses //teutsches// Mägdlein, die unter den Engeländern fast verwildert ist,
zu uns kommen, die wir im Vertrauen auf Gott auch in die Schule
und Verpflegung aufnehmen. Wo etwas von dem ietzigen Auf-
fenthalt und Leibes- und Gemüths Umständen //des Herrn Grünen// bekandt ist, wolte
ich mir wohl einige Nachricht aus gebeten
D. Goetzin war sonst wie eine Mutter gegen ihn, die wird
hoffentl. etwas von ihm wißen. Mein Bruder, ein Schuhmacher
Gesell, bezeigt ein Verlangen //hirher// nach America, ich werde ihm
aber schreiben, daß er sich erst zu solchem wichtigen Vorhaben in
der Ordnung einer wahren Bekehrung zu bereiten müße, und
werde ihm die gute Gelegenheit, die er hierzu in Halle oder Aug-
spurg hat, vorschlagen. Käme er nur nach Halle, wogegen
er freylich viel praejudicia hat, so wird er wohl Gelegenheit
suchen, auf mein Einrathen Ew. HochEhrwürden unter weilen
zu sprechen. Er taugt nichts: solte er sich nicht von Hertzen
beßern, so verlange ich ihn nicht hier zu haben, weil es
mir Verdruß machen, u. der Gemeine Anstoß geben könte.
Könten wir nächstens einige Exemplare von Arnds W[ahren] Ch[ristentum] wie
auch einige Tractätlein: Lehre von Anfang Christlichen Lebens et cetera
bekommen, könten wir bey dem blinden Volck hier im Lande
fein wuchern. Auch wolte ich mir wohl gern eine gantz leichte
//und dinne// Peruge von Halle wünschen, wenn ich nur wüßte, wie ichs we-
gen der Bezahlung machen solte. Schlüßlich dancken wir nochmahls
nicht, der liebreiche Gott werde die Seuffzer und Gebete, so redli-
che Seelen hier nebst uns für Ew. HochEhrwürden und dero
wichtiges Amt zu dem Vater alle Barmhertzigkeit abschicken, gnä-
diglich erhören, und Sie nebst andern treuen Knechten Christi, un-
sere lieben Wohlthäter bey Gesundheit und langem Leben erhalten.
Wir grüßen Sie alle mit tausendfachen Seegens Wünschen
und verharren
Ew HochEhrwürden
Unsers theuersten und Werthesten Herrn Professorisaufrichtig ergebenste
Johann Martin Boltzius
Israel Christian Gronau.
Eben Ezer
den 29 Julii st. v.
1737.
den 29 Julii st. v.
1737.