Lehrer aus Mangel der bischöfflichen Ordination hält, so wißen wir
nicht wie lange das Freundschafftsband zu sammen halten wird. Dem
Herrn HoffPr. Ziegenhagen haben wir einige Specialia gemeldet. Er
wohnt eigentlich in Savannah fast den H.hutischen Brüdern ge-
gen über. Jetzo verwaltet er das ordentl. Lehr Amt in Savannah
ist sehr fleißig, stellt Hauß-Visitationen an, hält Morgens und
Abends öffentl. Betstunden in der Kirche, die aber nicht sehr frequent
besucht werden. Es kommen auch Leute zu ihm ins Hauß, mit de-
nen er einen Psalmen singt, etwas theologisches aus einem
Buche und letzl. ein Gebet stehend lieset, welches mir, da ich gegenwärtig
war, nicht so erbaulich gewesen, als ein mutuum Colloquium
oder einfältige Catechisation würde gewesen seyn, welches ich ihm
auch sagte. Weil er sieht, daß bey den Heyden hier im Lande gar
nichts aus zu richten ist, so hat er mit ihnen gar nichts zu thun, ist
aber des Vorhabens, etwan künfftig mit dem Herrn Ingam, der
ietzt wieder in London ist und bald zu returniren gedenckt, un-
ter denen ordentlichen lebenden Heyden das Wort Gottes zu ver-
kündigen, wobey er die Methoden der Apostel, die wir aus
den Actis und Epistolis Pauli erkennen, zu erwehlen gedenckt. Die
Missions-Briefe aus Ostindien sind ihm lieb, und werden wir
sie ihm nächstens zu schicken. Auch schenckt ihn Gott aus den Schriff-
ten des seel. Herrn Prof. Francken, wie er selbst bezeugt, viel
Erbauung. Er versteht die teutsche Sprache ziemlich wohl, ob
es gleich mit dem Reden etwas schwer hergehet. Er hat einen
jungen Menschen, Namens Delamothe bey sich, der die Kinder
in Lesen und Schreiben unterrichtet, und ein hertzlich redlicher Mann ist,
mit deßen Hertzen ich mich noch genauer als mit dem Herrn Wesley
verbinden können. Dem Herrn Graff Zinzendorff halten sie sehr
hoch, welche Hochachtung sich von der durch die Herrnhuter ge-
schehene Anpreißung desselben herschreibet. Wir glauben kaum,
daß der Herr Gr. in diese Colonie kommen solte, da die Brüder
nach Außage des Herrn Wesley des Vorhabens sind, von hier gar
weg zu ziehen, wenn sie nur noch einige Briefe erst empfangen
haben. Es bezeugen Euer HochEhrwürden ein Gefallen an
der in Purrisburg aufgerichteten Armen-Schule: Sie werden aber
aus unsern Diariis ersehen haben, daß wir sie nicht länger
als auf ein Viertel Jahr continuiret haben, Darzu wir etliche
Ursachen hatten. Die Eltern waren mit dem Schulmeister nicht
einig, und die Kinder konten nicht so häufig und ordentlich
als wir wünschten, zur Schule kommen. Denn Purrisburg ist
so elend und ungeschickt angelegt, daß ein Einwohner zum an-
dern einen weiten Weg gehen muß. Denn die Häuser
liegen gar weit von einander, indem zu jedem Hause
nicht wie lange das Freundschafftsband zu sammen halten wird. Dem
Herrn HoffPr. Ziegenhagen haben wir einige Specialia gemeldet. Er
wohnt eigentlich in Savannah fast den H.hutischen Brüdern ge-
gen über. Jetzo verwaltet er das ordentl. Lehr Amt in Savannah
ist sehr fleißig, stellt Hauß-Visitationen an, hält Morgens und
Abends öffentl. Betstunden in der Kirche, die aber nicht sehr frequent
besucht werden. Es kommen auch Leute zu ihm ins Hauß, mit de-
nen er einen Psalmen singt, etwas theologisches aus einem
Buche und letzl. ein Gebet stehend lieset, welches mir, da ich gegenwärtig
war, nicht so erbaulich gewesen, als ein mutuum Colloquium
oder einfältige Catechisation würde gewesen seyn, welches ich ihm
auch sagte. Weil er sieht, daß bey den Heyden hier im Lande gar
nichts aus zu richten ist, so hat er mit ihnen gar nichts zu thun, ist
aber des Vorhabens, etwan künfftig mit dem Herrn Ingam, der
ietzt wieder in London ist und bald zu returniren gedenckt, un-
ter denen ordentlichen lebenden Heyden das Wort Gottes zu ver-
kündigen, wobey er die Methoden der Apostel, die wir aus
den Actis und Epistolis Pauli erkennen, zu erwehlen gedenckt. Die
Missions-Briefe aus Ostindien sind ihm lieb, und werden wir
sie ihm nächstens zu schicken. Auch schenckt ihn Gott aus den Schriff-
ten des seel. Herrn Prof. Francken, wie er selbst bezeugt, viel
Erbauung. Er versteht die teutsche Sprache ziemlich wohl, ob
es gleich mit dem Reden etwas schwer hergehet. Er hat einen
jungen Menschen, Namens Delamothe bey sich, der die Kinder
in Lesen und Schreiben unterrichtet, und ein hertzlich redlicher Mann ist,
mit deßen Hertzen ich mich noch genauer als mit dem Herrn Wesley
verbinden können. Dem Herrn Graff Zinzendorff halten sie sehr
hoch, welche Hochachtung sich von der durch die Herrnhuter ge-
schehene Anpreißung desselben herschreibet. Wir glauben kaum,
daß der Herr Gr. in diese Colonie kommen solte, da die Brüder
nach Außage des Herrn Wesley des Vorhabens sind, von hier gar
weg zu ziehen, wenn sie nur noch einige Briefe erst empfangen
haben. Es bezeugen Euer HochEhrwürden ein Gefallen an
der in Purrisburg aufgerichteten Armen-Schule: Sie werden aber
aus unsern Diariis ersehen haben, daß wir sie nicht länger
als auf ein Viertel Jahr continuiret haben, Darzu wir etliche
Ursachen hatten. Die Eltern waren mit dem Schulmeister nicht
einig, und die Kinder konten nicht so häufig und ordentlich
als wir wünschten, zur Schule kommen. Denn Purrisburg ist
so elend und ungeschickt angelegt, daß ein Einwohner zum an-
dern einen weiten Weg gehen muß. Denn die Häuser
liegen gar weit von einander, indem zu jedem Hause