anzeigte, warum er mit ihnen nach Amer. kommen sey; nehml. seine In-
tention sey nie gewesen hier Land an zu nehmen, welches auch Herr Oglethorpe
wohl wiße, sondern er habe nur diese Brüder hieher begleiten und für
sie das Land aufnehmen wollen; und da er nun seinen Zweck ziem-
lich erreicht, so gedencke er nach Pensylvanien und auf die Dänische
Inseln S. Thomas und S. Crux zu gehen, und von da wieder nach Teutsch-
land zu reisen. Ich bezeugte ihm bald, daß ich mich über seine und
seiner Leute Ankunfft mehr betrübet als erfreuet hätte, weil mir ihr
Sinn und eigne Wege, die ich in Herrenhuth selbst mitangesehen
wohlkannete //bekand wären//. Und da er mich bereden wolte, sie hielten sich zur Ev-
angelisch-Lutherischen Kirchen, und suchten nichts als was wir bey unsrer
Gemeinde suchten et cetera, so zeigte ich ihm, was mich sehr zurück halte solches
zu glauben. 1. erkannte ich aus seinen Worten, daß seine Leute die alten
Herrnhuter wären, und daß sie mit dem Herrn Grafen den vorigen Sinn noch
nicht geändert hätten 2. so hätte ichs aus dem Munde des Herrn Grafen selbst
gehört, daß die Evangel. Kirche viel elender sey als die Reformierte, die
Herrnhuter nenneten sich nach keiner, sondern hätten einen Namen, den
niemand kennete als der ihn empfahe, welchen Discours ich //selbst// angehört hätte,
da er gewiße Punckte aus ihrem so genandten Gebet-Buche vorgetragen
habe. Des gleichen habe der Herr Graf überaus schlecht von seinen eigenem
Prediger, dem Herrn Rothe, der doch ein redlicher Knecht Christi ist, geurthei-
let und gelte der Töpfer //Dober//, der zu der Zeit der Lehrer in der Herrnhu-
tischen Gemeinde war, beym Herrn Grafen und den Brüdern mehr
als gedachter Prediger. Ja dieser Töpfer habe in s. öffentl. Vorträgen
vieles wieder die Theologie, wie sie auf Universitaeten in einem
nexu vorgetragen wird, vielleicht mir zur Lehre vorgebracht, welches
aber damals, da er aus seiner Sphaere herausgetreten, sehr elend heraus-
gekommen, ob er wohl sonst erbaulicher geredet hätte. Ich sorge daher
gar sehr, ich und mein lieber College werden in den Augen seiner
herüber gebrachten Leute eben solche jämmerl. und unnütze Subjecta seyn,
als alle Lehrer in den Augen des Herrn Grafen sind, die es nicht mit ihm
und seinen menschl. Einfällen halten wolten. Daß dis bey mir kein
Argwohn sey, erläuterte und erwieß ich ihm abermahl aus eigener
Erfahrung. Da der Herr Graf in seinem Gebet-Buche auf die Mis-
tention sey nie gewesen hier Land an zu nehmen, welches auch Herr Oglethorpe
wohl wiße, sondern er habe nur diese Brüder hieher begleiten und für
sie das Land aufnehmen wollen; und da er nun seinen Zweck ziem-
lich erreicht, so gedencke er nach Pensylvanien und auf die Dänische
Inseln S. Thomas und S. Crux zu gehen, und von da wieder nach Teutsch-
land zu reisen. Ich bezeugte ihm bald, daß ich mich über seine und
seiner Leute Ankunfft mehr betrübet als erfreuet hätte, weil mir ihr
Sinn und eigne Wege, die ich in Herrenhuth selbst mitangesehen
wohl
angelisch-Lutherischen Kirchen, und suchten nichts als was wir bey unsrer
Gemeinde suchten et cetera, so zeigte ich ihm, was mich sehr zurück halte solches
zu glauben. 1. erkannte ich aus seinen Worten, daß seine Leute die alten
Herrnhuter wären, und daß sie mit dem Herrn Grafen den vorigen Sinn noch
nicht geändert hätten 2. so hätte ichs aus dem Munde des Herrn Grafen selbst
gehört, daß die Evangel. Kirche viel elender sey als die Reformierte, die
Herrnhuter nenneten sich nach keiner, sondern hätten einen Namen, den
niemand kennete als der ihn empfahe, welchen Discours ich //selbst// angehört hätte,
da er gewiße Punckte aus ihrem so genandten Gebet-Buche vorgetragen
habe. Des gleichen habe der Herr Graf überaus schlecht von seinen eigenem
Prediger, dem Herrn Rothe, der doch ein redlicher Knecht Christi ist, geurthei-
let und gelte der Töpfer //Dober//, der zu der Zeit der Lehrer in der Herrnhu-
tischen Gemeinde war, beym Herrn Grafen und den Brüdern mehr
als gedachter Prediger. Ja dieser Töpfer habe in s. öffentl. Vorträgen
vieles wieder die Theologie, wie sie auf Universitaeten in einem
nexu vorgetragen wird, vielleicht mir zur Lehre vorgebracht, welches
aber damals, da er aus seiner Sphaere herausgetreten, sehr elend heraus-
gekommen, ob er wohl sonst erbaulicher geredet hätte. Ich sorge daher
gar sehr, ich und mein lieber College werden in den Augen seiner
herüber gebrachten Leute eben solche jämmerl. und unnütze Subjecta seyn,
als alle Lehrer in den Augen des Herrn Grafen sind, die es nicht mit ihm
und seinen menschl. Einfällen halten wolten. Daß dis bey mir kein
Argwohn sey, erläuterte und erwieß ich ihm abermahl aus eigener
Erfahrung. Da der Herr Graf in seinem Gebet-Buche auf die Mis-