Pflichten gegen sich selbst und seinen Nechsten so mannigfaltig
sind, daß es andere kaum glauben würden, wenn sie
es nicht selber sehen. Wir leben äuserlich in keinem är-
gerlichen Zanck, und vermeiden alle Contradiction, suchen
auch die Leute in der Gemeine, die er in ihren Kranckhei-
ten schlecht versorgt, zu besänfftigen. Wir wollen gern alles
an ihm thun, wenn er nur einiger maßen und so weit
zu gewinnen wäre, daß er durch Entziehung vom öffentl.
Gebrauch der Mittel des Heil keinen Anstoß machte, und
seinem Beruffe in Versorgung der Patienten einiges Ge-
nüge thun wolte. Als auch wenn er Medicin
oder Pflaster geben soll, will er erst aus einem innerlichen
Eingeben erkennen, und thuts oder unterläßts nach seinem
eingebildeten göttlichen Triebe, darüber bey den armen
Leuten, denen bald Anfangs durch ein gut Mittel geholf-
fen werden könte, viel Schaden und Auffenthalt von
ihrer Arbeit entstehet. Er läßt sich nichts einreden, sond-
dern giebt vor, er und nicht ein andrer müße es verstehen,
und dafür Rechenschafft geben. Er hat einige Zeit her
ein ziemlich angreifendes Fieber gehabt, welches
ietzt scheinet nach zu lasen. Wir halten es für eine
göttl. Direction, daß Ew. HochEhrwürden uns im Ge-
brauch der Artzeney im Nothfall nicht auf den Herrn Thilo
verwiesen, sondern uns zu unserer eigenen Disposi-
tion einen schönen Vorrath überschickt haben, wofür
wir nochmahls verbundensten Danck abstatten. Ich
bin in diesem Jahr etliche mahl vom Fieber angefallen
worden, doch hat der liebe Gott den Gebrauch weniger
sind, daß es andere kaum glauben würden, wenn sie
es nicht selber sehen. Wir leben äuserlich in keinem är-
gerlichen Zanck, und vermeiden alle Contradiction, suchen
auch die Leute in der Gemeine, die er in ihren Kranckhei-
ten schlecht versorgt, zu besänfftigen. Wir wollen gern alles
an ihm thun, wenn er nur einiger maßen und so weit
zu gewinnen wäre, daß er durch Entziehung vom öffentl.
Gebrauch der Mittel des Heil keinen Anstoß machte, und
seinem Beruffe in Versorgung der Patienten einiges Ge-
nüge thun wolte. Als auch wenn er Medicin
oder Pflaster geben soll, will er erst aus einem innerlichen
Eingeben erkennen, und thuts oder unterläßts nach seinem
eingebildeten göttlichen Triebe, darüber bey den armen
Leuten, denen bald Anfangs durch ein gut Mittel geholf-
fen werden könte, viel Schaden und Auffenthalt von
ihrer Arbeit entstehet. Er läßt sich nichts einreden, sond-
dern giebt vor, er und nicht ein andrer müße es verstehen,
und dafür Rechenschafft geben. Er hat einige Zeit her
ein ziemlich angreifendes Fieber gehabt, welches
ietzt scheinet nach zu lasen. Wir halten es für eine
göttl. Direction, daß Ew. HochEhrwürden uns im Ge-
brauch der Artzeney im Nothfall nicht auf den Herrn Thilo
verwiesen, sondern uns zu unserer eigenen Disposi-
tion einen schönen Vorrath überschickt haben, wofür
wir nochmahls verbundensten Danck abstatten. Ich
bin in diesem Jahr etliche mahl vom Fieber angefallen
worden, doch hat der liebe Gott den Gebrauch weniger