eine geraume Zeit bin gebraucht worden. Jetzt, da wir auf ein
Waysenhauß zu Gottes Ehren u. dem Heil des Nechsten haben, kommt
mir dis erst recht zu Nutze, worin ich damahls bin geübt wor-
den, u. was ich an dem Exempel der rechtschaffenen Arbeiter
daselbst gesehen u. gelernet habe. Man hält manches vor eine
Kleinigkeit, u. thut einem doch zu seiner Zeit so nöthig,
als etwas großes. Gott sey gelobet für alle seine Güthe.
Er läst uns seinen Seegen hier noch immer spühren, daß wir
bey denen Prüfungen, die nicht ausbleiben können, seinen
Namen loben, u. uns immer beßer im Glauben üben, so werden
wir die Herrligkeit Gottes noch ferner sehen. Daß Sie unserer
und unsers Waysenhauses nebst andern Knechten u. Kindern Gottes
so fleißig vor dem Herrn in Ihrem Gebete gedencken, ist uns
sehr erfreulich. Es wird hier auch für Sie u. alle unsere
liebe Wohlthäter gebetet, Gott wolle uns immer tüchtiger da-
zu machen durch den Geist der Gnaden und des gebets.
Mein werther College, Herr Gronau, seine u. meine
Gehülffin, wie auch alle rechtschaffene Glieder unserer lieben
Gemeine, deren doch ein schönes Häufflein ist, grüßen
Ew. HochEhrwürden und andere Gläubige an Ihrem Orte
vielfach. Wir werden alle durch das Gute, so uns von
Ihrem Orte u. sonst vom Reiche Gottes bereichtet wird,
sehr erbauet, u. wünschen uns daher bald wieder gute
Nachrichten Auch die Zeitungen it. die Beyträge zum
Bau des R[eichs] G[otte]s machen wir uns wohl zu Nutze. Ich
empfehle Sie, die Werthe Frau Professorin, den lieben Herrn
Rath Cellarium, den theuren Herrn Past. Freylinghausen u. andere
Wohlthäter u. Freunde in die ewige Erbarmung G[otte]s
und seines Sohnes Jesu Christi u. verharre
Ew. HochEhrwürden
Meines im Herrn sehr Werthen Herrn Professoris
Gebet u. Liebe verbundenster
Johann Martin Boltzius.