weise an unserm Herzen zu unserm ewigen Heil gearbeitet hat, können wir nicht anders als es für
eine ganz besondere Wohlthat achten, daß wir so nahe zusammen kommen, und ohne in unserm euserlichen Beruf
gehindert zu werden, den öffentlichen Gottesdienst und Betstunden zu unserer Erbauung fernen besuchen
können. Kurz: Der Herr hat Großes an uns gethan, und fähret mit seiner Güte und Vorsorge immer fort,
Und weil wir verschiedene von unsern Freunden und Brüdern im Reich wißen, welche in der
vorigen Zeit geneigt gewesen sind, auch hierher nach America zu reisen, so bitten wir Euer ---
solchen kund thun zu laßen, daß es uns unter der Vorsorge unsres himmlichen Vaters im geist-
lichen und leiblichen wohl gehet, und wünschten daher nach der Liebe, die wir zu ihnen,
als unsern Lands Leuten haben, daß sie bey uns wären. So viel als man menschlicher weise
vorher vermuthen kan, so würden sie ihr Auskommen hier schon finden, und hätten für uns,
die wir in ein wüstes unbekanntes Land gekommen sind, und erst aus der Erfahrung mit
mancherley Schaden und Hinderung unserer Nahrung vielerley lernen müßen, mancherley
Vorzüge zu genießen. Das Land ist völlig ausgemeßen, daß sie also gleich, so bald sie ankom-
men, drauf arbeiten können, da wir hingegen lange Zeit kein eigen Land gehabt,
und viele Arbeit fast vergeblich thun müßen. Sie finden hier lauter bekannte Leuthe,
welche ihnen mit Rath und That an die Hand gehen würden, und könnten wie ihnen aus
der Erfahrung, die wir etwan diese Zeit über erlanget, bald sagen, wie sie sogleich ihre
Arbeit mit Vortheil und gutem Nutzen angreifen könnten, da hingegen wir aus Mangel
der Erfahrung manchen Schaden und Hinderniß gehabt. Wegen der Viehzucht ist jezt alle
gute Einrichtung gemacht, wovon sie gleichfalls großen Vortheil hätten. Wir haben jezt
unter göttlichem Seegen bey 200. Stück Rind Vieh, außer Schweinen- und Feder-Vieh. Wir
haben uns in Anfang wegen unsrer Wohnungen zimlich schlecht behelfen müßen,
indem in Neu EbenEzer noch nichts gebauet war, jezt aber würde man alle, die her-
kommen mit Freuden in die schon gebaute Hütten und Häuser aufnehmen, bis sie selbst
in der Stadt auf einem Hauß-Platz, den sie sich selbst auslesen könnten etwas für sich
gebauet haben. Wir genießen hier alle christliche Freiheit in Religions-Sachen,
und in äuserlichen Leben, sind niemands Knechte, könne alle unsre Dinge aufs beste
und bequemste, als es gut dünckt, einrichten, niemand darff uns beschwerlich seyn, und
ist also zwischen einem freyen Hauß Wirth in EbenEzer und zwischen einem Dienstboten in
Teutschland, wenn er auch eine gute Herrschafft hätte, ja auch zwischen einem Baurs Mann und
Haußwirth daselbst ein großer Unterschied. Zu den Vorzügen unsers Orts und der Gemeine gehört
dieses mit, daß uns der Herr Gen. Oglethorpe nur neulich wieder ohne unser Gesuch die gnädige
Versicherung geben laßen, daß niemand an unsern Ort ziehen und sich unter uns sezen soll,
er werde denn von uns und unsern Lehrern selbst vorgeschlagen und recommendirt. Könnten
also unsre Lands Leute wie wir, frey hergeschickt, auf 1. Jahr mit provision, auch wo möglich
mit etwas Handwercks Zeug und mit Vieh versehen werden, so glauben wir, sie werden, wo sie
Gott fürchten, und ihrem Beruf treulich abwarten wollen, schon hier ihr stücklein Brod und Un-
terhalt finden. Es würde sehr vergnügt und angenehm seyn, wenn unser Ort mit lauter solchen
Leuten, denen zuvörderst um die Errettung ihrer Seelen zu thun wäre, und die sich durch ihrer
Hände Arbeit ehrlich und redlich nehren wolten, besezt würde, wir würden denn als Brüder in
eine ganz besondere Wohlthat achten, daß wir so nahe zusammen kommen, und ohne in unserm euserlichen Beruf
gehindert zu werden, den öffentlichen Gottesdienst und Betstunden zu unserer Erbauung fernen besuchen
können. Kurz: Der Herr hat Großes an uns gethan, und fähret mit seiner Güte und Vorsorge immer fort,
Und weil wir verschiedene von unsern Freunden und Brüdern im Reich wißen, welche in der
vorigen Zeit geneigt gewesen sind, auch hierher nach America zu reisen, so bitten wir Euer ---
solchen kund thun zu laßen, daß es uns unter der Vorsorge unsres himmlichen Vaters im geist-
lichen und leiblichen wohl gehet, und wünschten daher nach der Liebe, die wir zu ihnen,
als unsern Lands Leuten haben, daß sie bey uns wären. So viel als man menschlicher weise
vorher vermuthen kan, so würden sie ihr Auskommen hier schon finden, und hätten für uns,
die wir in ein wüstes unbekanntes Land gekommen sind, und erst aus der Erfahrung mit
mancherley Schaden und Hinderung unserer Nahrung vielerley lernen müßen, mancherley
Vorzüge zu genießen. Das Land ist völlig ausgemeßen, daß sie also gleich, so bald sie ankom-
men, drauf arbeiten können, da wir hingegen lange Zeit kein eigen Land gehabt,
und viele Arbeit fast vergeblich thun müßen. Sie finden hier lauter bekannte Leuthe,
welche ihnen mit Rath und That an die Hand gehen würden, und könnten wie ihnen aus
der Erfahrung, die wir etwan diese Zeit über erlanget, bald sagen, wie sie sogleich ihre
Arbeit mit Vortheil und gutem Nutzen angreifen könnten, da hingegen wir aus Mangel
der Erfahrung manchen Schaden und Hinderniß gehabt. Wegen der Viehzucht ist jezt alle
gute Einrichtung gemacht, wovon sie gleichfalls großen Vortheil hätten. Wir haben jezt
unter göttlichem Seegen bey 200. Stück Rind Vieh, außer Schweinen- und Feder-Vieh. Wir
haben uns in Anfang wegen unsrer Wohnungen zimlich schlecht behelfen müßen,
indem in Neu EbenEzer noch nichts gebauet war, jezt aber würde man alle, die her-
kommen mit Freuden in die schon gebaute Hütten und Häuser aufnehmen, bis sie selbst
in der Stadt auf einem Hauß-Platz, den sie sich selbst auslesen könnten etwas für sich
gebauet haben. Wir genießen hier alle christliche Freiheit in Religions-Sachen,
und in äuserlichen Leben, sind niemands Knechte, könne alle unsre Dinge aufs beste
und bequemste, als es gut dünckt, einrichten, niemand darff uns beschwerlich seyn, und
ist also zwischen einem freyen Hauß Wirth in EbenEzer und zwischen einem Dienstboten in
Teutschland, wenn er auch eine gute Herrschafft hätte, ja auch zwischen einem Baurs Mann und
Haußwirth daselbst ein großer Unterschied. Zu den Vorzügen unsers Orts und der Gemeine gehört
dieses mit, daß uns der Herr Gen. Oglethorpe nur neulich wieder ohne unser Gesuch die gnädige
Versicherung geben laßen, daß niemand an unsern Ort ziehen und sich unter uns sezen soll,
er werde denn von uns und unsern Lehrern selbst vorgeschlagen und recommendirt. Könnten
also unsre Lands Leute wie wir, frey hergeschickt, auf 1. Jahr mit provision, auch wo möglich
mit etwas Handwercks Zeug und mit Vieh versehen werden, so glauben wir, sie werden, wo sie
Gott fürchten, und ihrem Beruf treulich abwarten wollen, schon hier ihr stücklein Brod und Un-
terhalt finden. Es würde sehr vergnügt und angenehm seyn, wenn unser Ort mit lauter solchen
Leuten, denen zuvörderst um die Errettung ihrer Seelen zu thun wäre, und die sich durch ihrer
Hände Arbeit ehrlich und redlich nehren wolten, besezt würde, wir würden denn als Brüder in