durch das Zeugniß des heiligen Geistes gewis wißen, Sie gehören nie-
manden anders als diesem allein guten, ewig gnädigen u. treu erkand-
tem Herrn an, und wenn sie einmahl in der Wahrheit sein Eigenthum
worden sind, daß Sie sich willig u. von gantzem Hertzen resolviren
unter Wachen u. beten lieber bis aufs Blut allen Reitzungen u.
Anfällen der Feindebis aufs Blut zu wiederstehen, als im ge-
ringsten von ihm, der ewigen Liebe, der ewigen Quelle aller ge-
genwärtigen u. zukünfftigen Seeligkeiten abzuweichen. Denn
wer weichen wird, an dem wird seine Seele keinen Gefallen
haben. O wenn es nur alle junge Leute glauben möchten, was das
vor ein schatz ist, wenn ein Christ mit Wahrheit sagen kan: Dein
Knecht, deine Magd fürchtet den Herrn von seiner Jugend an, zu welcher
männlichen Stärcke können solche mit der Zeit gelangen, u. welche
nützliche Leute können Sie gott und Menschen werden? Vermuthlich ist
die Cathar. Justina Pougeois, deren Brieflein uns sonderlich lieb ge-
wesen, ein Schwester eines Knabens gleiches Namens, welchen ich
ehemahls in Classe V Latin. in der Information hatte. Er war euns-
mahls auf guten Wegen, daß ich meine Freude an ihm hatte, er dege-
nerirte aber hernach dergestalt, daß mich ietzt noch seiner jammert. Solche
Exempelsolchen sollen allen erweckten auch zu Christo gebrachten
Kindern ein denckwürdig Nota Bene seyn, demjenigen sorgfältig
nachzukommen, was der Heyland unter blutigem Schweiß u. bey der al-
lerinnigsten Angst seiner Seelen am Oel-Berge seinen trägen Jüngern
uns u. allen zugeruffen hat: Wachet und betet.
Außer gedachtem Brieflein, hat mich zu diesem Schreiben die Specification
der Liebes-Gaben, welche Ew. Hochwürden zum Einkauff so schöner Lein-
wand, Bücher u. Artzeneyen für uns und unsere liebe Gemeine
durch die väterl. Vorsorge G[otte]s in die Hände gefloßen sind, besonders ani-
mirt. Was thut doch der Herr an uns Elenden in diesem Winckel
der Erden? Ich pflege mehrmahl bey Verlesung der geseegneten Briefe un-
sern Zuhörern zu sagen, daß ich glaube, daß dergleichen Gemeine, wie
die aus den Heyden in Ost-Indien und die EbenEzerische ist, wohl wenige
auf dem Erd-Boden mögen gefunden werden, für welche der Herr Zabaoth
auf gantz ausnehmende Weise in allen Stücken in der Nähe u. aus
der Ferne sorget, wodurch wir aber auch gantz besonders zur Wahrnehmung
unserer Christen-Pflichten verbunden werden, wo nicht eine schwere Rechenschafft
manden anders als diesem allein guten, ewig gnädigen u. treu erkand-
tem Herrn an, und wenn sie einmahl in der Wahrheit sein Eigenthum
worden sind, daß Sie sich willig u. von gantzem Hertzen resolviren
unter Wachen u. beten lieber bis aufs Blut allen Reitzungen u.
Anfällen der Feinde
ringsten von ihm, der ewigen Liebe, der ewigen Quelle aller ge-
genwärtigen u. zukünfftigen Seeligkeiten abzuweichen. Denn
wer weichen wird, an dem wird seine Seele keinen Gefallen
haben. O wenn es nur alle junge Leute glauben möchten, was das
vor ein schatz ist, wenn ein Christ mit Wahrheit sagen kan: Dein
Knecht, deine Magd fürchtet den Herrn von seiner Jugend an, zu welcher
männlichen Stärcke können solche mit der Zeit gelangen, u. welche
nützliche Leute können Sie gott und Menschen werden? Vermuthlich ist
die Cathar. Justina Pougeois, deren Brieflein uns sonderlich lieb ge-
wesen, ein Schwester eines Knabens gleiches Namens, welchen ich
ehemahls in Classe V Latin. in der Information hatte. Er war euns-
mahls auf guten Wegen, daß ich meine Freude an ihm hatte, er dege-
nerirte aber hernach dergestalt, daß mich ietzt noch seiner jammert. Solche
Exempel
Kindern ein denckwürdig Nota Bene seyn, demjenigen sorgfältig
nachzukommen, was der Heyland unter blutigem Schweiß u. bey der al-
lerinnigsten Angst seiner Seelen am Oel-Berge seinen trägen Jüngern
uns u. allen zugeruffen hat: Wachet und betet.
Außer gedachtem Brieflein, hat mich zu diesem Schreiben die Specification
der Liebes-Gaben, welche Ew. Hochwürden zum Einkauff so schöner Lein-
wand, Bücher u. Artzeneyen für uns und unsere liebe Gemeine
durch die väterl. Vorsorge G[otte]s in die Hände gefloßen sind, besonders ani-
mirt. Was thut doch der Herr an uns Elenden in diesem Winckel
der Erden? Ich pflege mehrmahl bey Verlesung der geseegneten Briefe un-
sern Zuhörern zu sagen, daß ich glaube, daß dergleichen Gemeine, wie
die aus den Heyden in Ost-Indien und die EbenEzerische ist, wohl wenige
auf dem Erd-Boden mögen gefunden werden, für welche der Herr Zabaoth
auf gantz ausnehmende Weise in allen Stücken in der Nähe u. aus
der Ferne sorget, wodurch wir aber auch gantz besonders zur Wahrnehmung
unserer Christen-Pflichten verbunden werden, wo nicht eine schwere Rechenschafft