erfolgen soll. Wir sind gestern Abend mit einander darinn eins worden, diesen
Abend in der betstunde nichts andres vorzunehmen als uns unter einander
Jung u. Alt, auf unsern Knien mit gebet u. gesang auf das Morgen
gefällige H. Pfingst-Fest zuzubereiten, da wir denn auch unserer Pflicht
nachkommen, und dem ewig treuen u. lebendigen Gott für alle empfangene
Gaben unser demüthiges mit Christi Versöhn-Blut besprengtes DanckOpffer
bringen, auch für unsere Wertheste Wohlthäter, u. darunter auch für Ew.
Hochwürden u. das liebe W.H. zu Halle beten werden. Von Ihrem 'W.H.
genießen wir sehr viel Gutes, worzu dismahl die unserm W.H. geschencke
100 Thaler u. die bald zu empfangende schöne Büher u. Artzeneyen gehören,
welches der Herr mit vielfachen Seegen um Christi willen, der versprochen
uns nicht Waysen zu laßen, vergelten wolle. Da es an Vermögen, Zeit
u. auch Erlaubniß //fehlt,// bey unsern Werthesten Wohlthätern, welche Ihre Liebesgaben
bey Ew. HochEhrwürden einzuschicken pflegen, unsere schuldige Dancksagung
schrifftl. abzulegen, so wollen wir den lieben gott desto eiffriger
anruffen, daß er Sie alle, wes standes u. Würden Sie sind, durch seinen
Geist u. wunderbahre Vorsorge überzeuge, Ihre Wohlthaten werden in
EbenEzer mit demüthigen u. danckbaren Hertzen angenommen, u. nach Ihrer
gütigen Absicht angewandt. Der weise u. allmächtige Gott hat mehr
als tausenderley Weise Ihnen dieselben an Seel u. Leib reichlich zu ver-
gelten. Er vergelte auch unter andern dem armen, aber in Gott reichen
Studioso Theologiae die hertzliche Liebe, die er unserer Gemeine nicht nur
mit Schenckung eines nach u. nach zusammengelegten Ducaten, sondern
auch durch den beygelegten sehr erbaulichen Zedel der uns zu Händen ge-
kommen, erwiesen hat. Er wird ohn Zweiffel der Gemeine großen
Eindruck geben, wenn wir ihn nach dem Fest verlesen werden. Dis
ist uns ein neues köstliches Zeugniß, daß der Herr noch immer seinen
heiligen Saamen unter Studiosis und Kindern in Halle hat, wofür
sein Name gelobet sey! Des theuren Herrn Raths Cellarii unter die Spe.
cification geschriebenen hertzlichen Wunsch wird der große Gott an uns
allen erfüllen, und demselben bey seinen sehr wichtigen Geschäfften
zu überschwänglichen Seegen setzen. Gott spreche auch zu ihm, wie
dort zu Abraham: und du solt ein Seegen seyn, u. laße Ew.
Hochwürden u. dem lieben W.H. durch seinen gantz uninteressirten Dienst
noch viel Erquickliches zu fließen. Wir dancken ergebenst für sein
gütiges Andencken u. viele Bemühungen unsert wegen. Unsere arme
Fürbitte wolle Er statt einer Vergeltung ansehen. Wenn die ver-
sprochene Relation vom Jahr 1740 einläufft, werden wir hoffentl. manches
erfahren, was der Herr im Natur- u. Gnaden-Reiche vor große Dienge thut.