Digitale Sammlungen

zustellen. Könte es ohne Beschwerde geschehen, daß wir mehrere
gesegnete Schatz Kästlein (alter oder neuer Einrichtung) des gleichen
Auszüge des Freylingh. Gesang-Buchs u. kleine Biebeln bekom-
men könten, würde es mich sehr freuen. Wir haben viel er-
wachsene Kinder, denen ich zur Ermunterung, und zum Theil
zur Vergeltung ihres Fleißes im Lernen u. Christenthum gern
Gesangbücher u. Biebeln schencken wolte, wenn ich sie hätte.
Ich kan es kaum beschreiben, wie viel es zur Erbauung der
Gemeine und zum Lobe Gottes beyträgt, daß wir alle einerley
Gesangbücher haben, u. die schönen alten und neuen Gesänge
in schöner Harmonie anstimmen können. Ein Mann aus Pur-
rysburg hat mich gebeten, daß ich ihm für seine Nach-
bahrn zu 12 kleinen Biebeln von Halle behülfflich seyn
möchte, er wil das Geld dafür gern hier erlegen.
Ich werde sonst schon gemeldet haben, daß wir wieder mit einem
guten, verständigen u. geschickten Schulmeister in der Stadt-Schule
versorgt sind: Er ist Herrn Mayers Bruder, deßen Frau eine recht-
schaffene unter dem Creutz geübte Christin ist, u. er ist auch nicht
ohne Furcht Gottes. An den Plantations-Schulmeister Kocher werd-
de dero Gruß bestellen. Er ist auch fleißig in der Schule, steht
aber in großer Eigen-Liebe, u. hat noch nicht die gute Eigen-
schafft: Die Weißheit von Oben her läßt ihr sagen. Ich muß
sehr behutsam mit ihm umgehen, u. übe auch durch die
Gnade Gottes an jedermann gern Geduld, da der barmhertige Gott
so viele viele Geduld mit mir gehabt, u. noch hat, auch seine
Knechten gleichen Sinn gegen mich unwürdigen beweisen. Ich empfehle
mich schlüßlich in dero fernere Fürbitte u. väterliche Gewogenheit,
u. verleibe unter tausenfacher Begrüßung u. Anwünschung
alles Seegens u. Wohlergehens von Herrn Lemcken, mir u. den Un-
srigen