sehr kranke Ehegenossin und kränkliche Tochter durch sein Wort
und Geist in eine solche christliche Gemütsfassung gesetzt, daß sie
mit seinen Wegen und Führungen wohl zufrieden seyn, es gehe
zum Leben oder zum Sterben, ob sie mich gleich noch im Leben
als Lehrer und HausVater gar wohl brauchten, da sie weder ei-
gene, auch nur schlechte Wohnung, noch eine angelegte Plantage
zu ihrer leiblichen Nahrung haben, sondern alles, was zur Leibes
Nahrung u. Nothdurft gehört, kaufen müssen. Unser himmlischer
Vater weiß, was auch sie in dem kurtzen Leben bedürffen:
über ein kleines sind wir wieder beysammen an dem Orte, wo
uns kein Mangel treffen wird, sondern wir recht leben und
volle Genüge genüssen werden ohne Aufhören. Die Absicht
dieses meines vermutlich letzten Briefes ist nun dieses, daß
ich Ew. Hochwürden für Ihre sehr viele geistliche und leibliche
Wohlthaten, welche Sie mir gantz unwürdigen und meiner
lieben Gemeine nun 32 Jahr unverrückt und mehr als väterlich
mit Rath und That durch Ihre gläubige Fürbitten bey Gott
und kräfftigen Fürsprachen für uns in unsern manchmal gehabten
Prüfungen und Bedürffnissen, bey der so sonderbahren wohl-
thätigen Societaet und den theuren gleichfals gegen uns so gut
gesinnten Herrn Trustees, desgleichen auch meinem Hause und
eintzigen Sohne so viele Jahre erzeiget haben. Der Herr erhöre unser
armes Gebet und sey ein reicher Vergelter aus Gnade bis in
die Ewigkeiten der Ewigkeiten hinein. O wie wird mir
zu Muthe seyn, wenn ich im Hause des Vaters, meinen theuersten
Herrn Hoffprediger und 32jährigen liebreichen Wohlthäter von An-
gesicht werde kennen und den grossen Gott nebst Ihnen und der
ganzen gläubigen u. seligen Schaar der in EbenEzer zubereiteten
Kinder Gottes für alles, was uns auch durch Ihren Dienst,
Fürbitten und lehr- und trostreiche Briefe so reichlich wider-
fahren, mit verklärtem Munde werde preisen können. Wie
will //ich// dir doch einst das Hallelujahr singen, wenn du mein
Josua, wirst //wirst// zur de Ruhe bringen, der ich Gott Lob! scheine
gantz nahe gekommen bin. Ich bitte auch den theuersten Herrn
D. Francken meinen fast 38 jährigen grossen Wohlthäter aufs
herzlichste zu grüssen, und Ihm für alle seine geistliche und
leibliche der Gemeine, mir und meinem Sohne erwiesene Wohl-
thaten