demüthigst zu danken, vornemlich auch für die ganz aus-
nehmend grosse Geduld und Sanfftmuth, die er bey meinen
so grossen Gebrechen, Unvollkommenheiten u. Versehen die 6
Jahre in Halle u. hernach in meinem Amte in America,
//bewiesen,// welche er zur Gnüge aus meinen Briefen und Amts-Dia-
riis hat erkennen können, auch einige mal recht väter-
liche Reflexiones darüber gemacht hat. Ich hoffe u. flehe
auch darum zu Gott, er werde sein kostbares Leben der
gantzen Kirche, dem lieben Halle, der theologischen Facul-
taet, der wichtigen OstIndischen Mission und auch unserer
Gemeine zu Gute noch einige Jahr in seiner wichtigen Sta-
tion leben lassen und bey Kräfften erhalten, welches
denn auch mein sehr lieber eintziger Sohn wird reichlich
mit zu geniessen haben, als dem ich gar besonders so
wie mich selbst seiner väterlichen Liebe, Geduld und
Vorsorge noch zu letzt wolte empfohlen haben, welches
auch seiner lieben Mutter in ihrem eventuellen Wit-
wen-Stande zu grossen Trost und vielen Lobe Gottes ge-
reichen würde, ob sie ihn gleich in diesem kurzen
mühseligen Leben nicht mehr möchte zu sehen bekommen, es
wäre denn daß er Gottes Fügung nach Pensylvanien oder
EbenEzer einen Beruff ins LehrAmt bekäme. Ob es
meine Hochwürdige Väter nöthig achten werden, an
meiner statt einen andern Pastorem oder 3ten Eben-
Ezerschen Prediger herein zu senden, und ob die Hochlöb-
liche Societaet demselben auch wie mir //das Salarium// continuiren
werde, wird sich wol nach meinem Tode näher offen-
baren. Wenn meine liebe, fleissige und geschickte Herren
Collegae sonst nichts zu thun hätten, als sich ihres
sehr wichtigen unter grosser Verantwort u. Rechenschafft
stehenden Seelen-Hirten-Amts anzunehmen, so wäre
kein dritter nöthig, und die Hausbesuchungen der Unwis-
senden und Kinder zu ihrem heilsamen Unterricht
würde zur mercklichen Ausbreitung des Reichs Gottes
unter uns würde wieder in Schwang kommen. Solte