und nun in Herrn Meyers Cur ist. Ich schäme mich meiner Unvorsichtigkeit, und be-
daure es, daß ich nicht eher als seit 14 Tagen Briefe von Herrn Vigra und Herrn Past.
Brunnholtz aus Pensylvanien bekommen habe, darin dieser Kurtz als ein Ertz Heuch-
ler und Betrüger, auch als ein Ehebrecher und sehr boshaftiger Mensch beschrieben
wird, dabey ich aber doch nicht aufs Praeteritum sondern aufs Praesens gesehen
habe, und nicht glauben können, daß er uns betrügen wolle, bis mir die Dinge
bey der Ankunft des Bichlers und noch mehr nach der Rückkunft meines lie-
ben Collegen deutlich worden. Bichler hat ihn in der letzten Zeit im Hause
gehabt, und weil er viel Gutes an ihm gesehen, hat er ihm Geld gelehnt, und komt
in großen Schaden. Gott wolle ihn bekehren, ehe sein Sünden-Maas voll ist,
und er hingerißen werde, und sey kein Retter mehr da. Er wolle auch uns
gnädig seyn, und uns seine Hülfe sehen laßen. Es soll mir diese betrübte
Sache zur Witzigung dienen. Ich wolte es doch so gern befördern helfen,
daß unsere liebe Einwohner, welche sich zu dieser Geld-klammen Zeit gern
ehrlich durchbringen wollen, einigen Verdienst an unsern Orte haben mög-
ten, weil sie bey den bloßen Feldbau nicht bestehen können; aus diesem
Grunde ists geschehen, daß so viel Taugen, Reiffe, Schindeln et cetera verfertiget
sind, welche Kurtz in seines Vetters Fahr-Zeuge nach West-Indien führen,
und dafür wohlfeile Güter verschaffen wollen.