Extract aus dem Ebenezerischen Diario
Sonntag den 31. Aug. 1746.
Sonntag den 31. Aug. 1746.
Gestern Abend unter der Betstunde ist mein lieber College gesund wieder nach Hause
gekommen, und wir preisen den Herrn der Kranckheit und Unglück in Gnaden von ihm
abgewendet, und ihn zum Werck-Zeuge gebrauchen wollen, in Charles-Town bey den
Teutschen Leuten unserer Confession, deren ein ziemlich Häuflein sind, Gutes zu wircken.
Er hat von guten Leuten viel Gutes genoßen, welche ihm auch mit ihren guten Rath
wieder des Curtii List und Betrug bey gestanden sind, daher ein großer Schade und
Weitläuftigkeit von uns abgewendet worden. Ich habe es mir nicht vorstellen
können, daß Curtius, (oder wie sein eigentlicher Name seyn soll, Kurtz), sich solte als
ein Lügner und Betrüger an mir und meiner Gemeine beweisen wollen, da er in
Geistlichen und Leiblichen so viel Gutes in unserer Gemeine empfangen, auch die
Kraft des Wortes Gottes nachdrücklich an seinen Hertzen erfahren hat. Er hat
sich allezeit sehr wol und Christlich unter uns verhalten, die Mittel des Heils ge-
liebet, die Predigten und Bet-stunden beständig besucht, sehr eifrig gebetet, sein
voriges gottloses Wesen bereuet, beklaget und verabscheuet, und sich Gotte seinen
Herrn, der ihm als einen sehr großen Sünder mit unaussprechlicher Langmuth,
Geduld und vielen Wolthaten nachgelauffen ist, mit Leib und Seele auf recht Solen-
ne Weise aufgeopfert, auch mit den nachdrücklichsten Worten zu erkennen gegeben, daß
er es vor eine besondere Schickung Gottes und große Wolthat achte, daß er nach Eben-
Ezer gekommen, und hier in den Betstunden und Predigten zur Erkäntniß sein selbst,
des Herrn Jesu seiner Gnaden-Schätze und der Gnaden-Ordnung durch die kräftige Wir-
ckung des H. Geistes gekommen sey. Zur Danckbarkeit für diese große Wolthaten
des Herrn hat er sich gerne als ein Werckzeug wollen gebrauchen laßen, an den Kin-
dern in der Schule und der gantzen Gemeine durch Hinführung eines nützlichen Holtz-
Handels und wolfeilen Kaufmanns-Güter dargegen, seine Kräfte und sehr gute
von Gott empfangene Gaben anzuwenden, und dabey weiter nichts als seinen
nothdürftigen Unterhalt zu begehren. In den Dingen, die ihm hier in der Schule
und Gemeine committirt gewesen, hat er sich recht treu und fleißig bewiesen,
und hätte mir gern in allen Stücken eine Erleichterung verschaffen mögen. Er rei-
sete das erstmal mit großer Bewegung und mit dem Vorsatz nach Charles-Town
von hier nach Neu-York zu seinen Freunden und nahen Anverwandten zu reisen,
und dort wegen eines hieher zu bringenden Handels alles abzureden und aus zu
machen: Er reisete aber nicht dahin, sondern blieb wol 6 Wochen und länger
in Charles-Town, und gab vor daß er alles mit Briefen ausrichten können.
Es kamen einige andre Dinge zu meinen Ohren, daß ich an seiner Redlichkeit zu
zweifeln anfing. Da er aber von Charles-Town wieder zurück nach Eben Ezer
gekommen, und wir preisen den Herrn der Kranckheit und Unglück in Gnaden von ihm
abgewendet, und ihn zum Werck-Zeuge gebrauchen wollen, in Charles-Town bey den
Teutschen Leuten unserer Confession, deren ein ziemlich Häuflein sind, Gutes zu wircken.
Er hat von guten Leuten viel Gutes genoßen, welche ihm auch mit ihren guten Rath
wieder des Curtii List und Betrug bey gestanden sind, daher ein großer Schade und
Weitläuftigkeit von uns abgewendet worden. Ich habe es mir nicht vorstellen
können, daß Curtius, (oder wie sein eigentlicher Name seyn soll, Kurtz), sich solte als
ein Lügner und Betrüger an mir und meiner Gemeine beweisen wollen, da er in
Geistlichen und Leiblichen so viel Gutes in unserer Gemeine empfangen, auch die
Kraft des Wortes Gottes nachdrücklich an seinen Hertzen erfahren hat. Er hat
sich allezeit sehr wol und Christlich unter uns verhalten, die Mittel des Heils ge-
liebet, die Predigten und Bet-stunden beständig besucht, sehr eifrig gebetet, sein
voriges gottloses Wesen bereuet, beklaget und verabscheuet, und sich Gotte seinen
Herrn, der ihm als einen sehr großen Sünder mit unaussprechlicher Langmuth,
Geduld und vielen Wolthaten nachgelauffen ist, mit Leib und Seele auf recht Solen-
ne Weise aufgeopfert, auch mit den nachdrücklichsten Worten zu erkennen gegeben, daß
er es vor eine besondere Schickung Gottes und große Wolthat achte, daß er nach Eben-
Ezer gekommen, und hier in den Betstunden und Predigten zur Erkäntniß sein selbst,
des Herrn Jesu seiner Gnaden-Schätze und der Gnaden-Ordnung durch die kräftige Wir-
ckung des H. Geistes gekommen sey. Zur Danckbarkeit für diese große Wolthaten
des Herrn hat er sich gerne als ein Werckzeug wollen gebrauchen laßen, an den Kin-
dern in der Schule und der gantzen Gemeine durch Hinführung eines nützlichen Holtz-
Handels und wolfeilen Kaufmanns-Güter dargegen, seine Kräfte und sehr gute
von Gott empfangene Gaben anzuwenden, und dabey weiter nichts als seinen
nothdürftigen Unterhalt zu begehren. In den Dingen, die ihm hier in der Schule
und Gemeine committirt gewesen, hat er sich recht treu und fleißig bewiesen,
und hätte mir gern in allen Stücken eine Erleichterung verschaffen mögen. Er rei-
sete das erstmal mit großer Bewegung und mit dem Vorsatz nach Charles-Town
von hier nach Neu-York zu seinen Freunden und nahen Anverwandten zu reisen,
und dort wegen eines hieher zu bringenden Handels alles abzureden und aus zu
machen: Er reisete aber nicht dahin, sondern blieb wol 6 Wochen und länger
in Charles-Town, und gab vor daß er alles mit Briefen ausrichten können.
Es kamen einige andre Dinge zu meinen Ohren, daß ich an seiner Redlichkeit zu
zweifeln anfing. Da er aber von Charles-Town wieder zurück nach Eben Ezer