worin er unermüdet, Seine Mühe, die er um Christi und seiner
Gemeine willen gerne bis in seine recht große Leibes Schwachheit
getragen und sein Elend, daß er immer recht empfindlich in
großem Maß, bey allem anvertraueten Guten gefühlet, ist
nun zu einem seligen Ende gekommen, wovon Ihn sein gnädiger
Heiland bereits die reichen Früchte vor seinem Angesicht ge-
nießen läßet. Von seiner Kranckheit, sagte er mir, daß es
wol scharfe Augen erfordere sie einzusehen, Er hatte seit
einigen Jahren einen trockenen und beschwerlichen Husten.
Gegen die letzte fanden sich Schmertzen im Unterleibe ein, die
nicht immer an einer Stelle blieben, sondern auch in der
Seiten empfunden wurden. Sie waren erträglich und hinderten
Ihn weder an eßen und schlaffen, nahm aber doch dabey zu-
sehends ab und wurde schwächer. Endlich kam auch eine Ge-
schwulst der Füße und ein heftiges Fieber dazu, welches
auch sein Leben mit großen erfolgenden Schmertzen und
brennen des Urins endigte. Er war bey allem, wie ein
stilles Lamm und ertrug alles mit großer Geduld und ver-
senckung in den Willen seines versöhnten Gottes, und ver-
sahe sich der Erlösung desto gewißer, weil keine Hallische
Artzeney, ohne welche Er keine brauchen wolte, weil er
gewiß versichert war, daß Ihm Gott, wie bisher, durch dieselbe
heilen würde, wenn es Sein Wille wäre, etwas mehr
wircken wolte, ohnerachtet er sich sehr accurat im Gebrauch
derselben und in der Diaet hielte, daß er auch sagte zu
mir: versäumet habe ich nichts hierin. Hallelujah!
Wir wissen, daß Ew. HochWürd., wie bisher an allem, also
auch an diesem für uns so betrübten Umstande väterl.