alle Predigten und lectiones auf den Zustand meines
Hertzens allein zieleten, und mir den Weg anweisen
sollten, zu erwünschter Beruhigung des Hertzens zu ge-
langen. Welche mir dann auch der treue Gott also
geschencket, da ich das νώγεχσν, den Uberschwang der
Erkäntnis Jesu Christi meines Heylandes in heiliger
Verwunderung unwürdig erblicket und geschmecket.
Und krafft solcher heilsamen Erkäntnis hat mich der
Herr unter mancherley Bewegungen und Versuchun-
gen zwar kümmerlich doch gnädig vor vielen Abwegen
bewahret, und in seinen Wegen sicher erhalten; son-
derlich da ich zu einer Zeit von der hohen Würde und
schweren Bürde des Predig-Amts sehr bewegliche impres-
siones hatte, also, daß wohl des Feindes List, der sich
meiner Schwachheit zu seinem Vortheil mißbrauchen
wollen, am meisten dazu contribuirete; daher ich
auch lange Zeit zu keinem Schluß kommen können
einmahl zu predigen; und da ich dennoch nachmahlen im
Collegio homiletico-practico unter direction des
Herrn Past. Adj. Freylinghausen, solches, wiewohl nach
langem Kampf, einmahl über mich genommen; so hat
man damahlen wohl nicht geringe Blödigkeit und Un-
lauterkeit an mir wahrnehmen können. Nachdem ich
auch 1716. von dem Herrn Prof. Franckken ernstlich
aufgeruffen worden, mich an einen gewißen Ort
in die Ferne als einen Knecht Gottes in die Kirchen-
Erndte aussenden zu laßen; worzu mich auch endlich
unter hefftigern Kampf im Gebeth vor Gott resolviret
und schon auf den Weg gemacht hatte; so habe doch nach
der Zeit auch hierunter die gütige und weise Füh-
rung Gottes demüthig erkennen lernen, daß ich damit
noch zur Zeit verschonet blieben, und indeßen etliche
Jahre noch in unterschiedenen conditionen als in
Croßen, nach Zeitz gehörig, bey einem Prediger, und
Hertzens allein zieleten, und mir den Weg anweisen
sollten, zu erwünschter Beruhigung des Hertzens zu ge-
langen. Welche mir dann auch der treue Gott also
geschencket, da ich das νώγεχσν, den Uberschwang der
Erkäntnis Jesu Christi meines Heylandes in heiliger
Verwunderung unwürdig erblicket und geschmecket.
Und krafft solcher heilsamen Erkäntnis hat mich der
Herr unter mancherley Bewegungen und Versuchun-
gen zwar kümmerlich doch gnädig vor vielen Abwegen
bewahret, und in seinen Wegen sicher erhalten; son-
derlich da ich zu einer Zeit von der hohen Würde und
schweren Bürde des Predig-Amts sehr bewegliche impres-
siones hatte, also, daß wohl des Feindes List, der sich
meiner Schwachheit zu seinem Vortheil mißbrauchen
wollen, am meisten dazu contribuirete; daher ich
auch lange Zeit zu keinem Schluß kommen können
einmahl zu predigen; und da ich dennoch nachmahlen im
Collegio homiletico-practico unter direction des
Herrn Past. Adj. Freylinghausen, solches, wiewohl nach
langem Kampf, einmahl über mich genommen; so hat
man damahlen wohl nicht geringe Blödigkeit und Un-
lauterkeit an mir wahrnehmen können. Nachdem ich
auch 1716. von dem Herrn Prof. Franckken ernstlich
aufgeruffen worden, mich an einen gewißen Ort
in die Ferne als einen Knecht Gottes in die Kirchen-
Erndte aussenden zu laßen; worzu mich auch endlich
unter hefftigern Kampf im Gebeth vor Gott resolviret
und schon auf den Weg gemacht hatte; so habe doch nach
der Zeit auch hierunter die gütige und weise Füh-
rung Gottes demüthig erkennen lernen, daß ich damit
noch zur Zeit verschonet blieben, und indeßen etliche
Jahre noch in unterschiedenen conditionen als in
Croßen, nach Zeitz gehörig, bey einem Prediger, und
nachmahlen