den gantzen Sommer sich so schändlich und recht Gottes-
lästerlich verhalden in dem sie alle Sondage mit
schießen turniren fluchen und recht Gottes lästerligen
dingen durchs gantze dorff hin und her warts von u.
nach Erffurt gehen, es begene ihnen nur wer da wil so
müßen die weibes leute huren und allerleÿ schän-
tlige dinge sein, und wen sie vor mein hauß kommen
da muß ich ein pietisten schelm dieb und was dergleichen
mehr sein, das sie also mein haus recht umbrungen u.
zur hofftihr hinnein geschoßen, woriber ich mich am
meisten bedriebt, das so viel 100 wol noch mehr Sacra-
Mende geflucht, ferner haben sie gewinschet du alder
schelm, wir wollen das dich der donner hagel und plitz
in Erdboden schlüge, nun habe ich mich oft von hertzen
darum bedriebt, das hieriber die lieben Sontage und
des großen Gottes Ehre so geschändet wird, ich habe oft
zu Gott geseifzet, er wolle ihnen doch ihre sünde u. große
frefel zu er kennen geben. Weil Gott nun auch mittelbar
untter uns Menschen handelt, und nach seinen H. gebo-
ten unser gantzes leben fordert, der wil auch haben
das wir seine Ehre retten und befördern sollen.
Als habe ich armer man kein ander Mittel ersinnen kön-
nen, als das ich dieses beÿ ihr Ehrw. weh und themütig
angebe, ob den dem übel möchte gesteuret werden.
Thue solches nicht darum, solche bösen Menschen in straffe od
oder schaden zu bringen, oder sonsten eine absicht auf
mich umb des leidens willen, Nein, den mein Jesus
hat vor mich u. vor alle Menschen noch viel mehr leiden
müßen, der wil auch meine geduld hierin briefen, u.
mich im ofen des Elendes ferner auserwehlet ma-
chen. So gelanget nun meine themütige bitte an
ihr Ehrw. sie wollen doch diesen leuten ihren corpo-
ral od. führer laßen zu sich fordern und fragen ob
er den wüste, das ich Nur einen untter ihnen die
geringste