Weimar.1722. Januar. 21.
Arbeit so abgemattet, daß ich der
Academie müde wurde. Aber da
kam ein ander Schicksaal. Die
Theologische facultaet truge mir
an den gradum eines Doctoris
unter der Freyheit Collegia the-
ologica halten zu dörffen, wel-
che damahls niemanden zugestan-
den werden wolten. Und weil
mein Vater darzuriethe, solcher
Zeit auch, nach Herrn D. Baiers
traurigen Abzug von Jena nach Hal-
le, und durch Herrn D. Bechmanns
Alters Entkräfftung, der einige
Herrn D. Veltheimius in theologicis
noch lesen und lehren kunte, so
ließe ich mir meinen Herren
Praeceptorum Rath gefallen, und
wurde Doctor Theologiae, aber
eben dadurch an die Universitaet
Jena verbunden. Ich resolvirte
mich demnach daselbst meinen
Fuß ruhen zu laßen, so lang
es Gott wolte, und verheyra-
thete mich an damahls Jungfer
Dorotheam Sophiam Faschin,
eine Waysin mit sieben Geschwi-
stern umgeben, und Tochter wey-
land Herrn Augustin Heinrich
Faschens, Medicinae Doctoris
und Professoris zu Jena,
wie