Weimar. 1722. Januar. 21.
und die Gegner mit fürstl. Un-
gnade angesehen wurden. Indeßen
waren dieses lauter Vorberei-
tungen Gottes, zu meinem Aus-
gang aus Jena. Darinn ist gefähr-
lich leben, schwer seelig sterben.
Im Jahr 1707. wurde mir uhr-
plötzlich die Nachricht: daß von
einen löbl. Magistrat in Augspurg
Evangelischen Theils, ich zu einem
Pastore an der Evangelischen
Barfüßer-Kirchen erwählet
worden, das Seniorat auch bald
folgen solte. Und siehe nicht lan-
ge darauf folgte auch die würck-
liche vocation zu meiner um de-
sto größerer Verwunderung, je-
mehr mir bekandt war, wie
D. Georgius Mylius mit dem
Stadt-Magistrat sich vormahls
im tausenden und sechsten Jahr
hundert, gegen deßen Ende ab-
gestritten, und denen Herren
Augustanis allen Appetit zu
Theologiae Doctoribus benom-
men hätte. Was war dann zu
thun? In vier Jahren hatte ich
nicht geprediget, in keinem Col-
legio Theologico et Ministeri-
ali war ich annoch gestanden, we-
niger