Dann die Leibl. Nothdurft war zur selben Zeit sehr spar-
sam; der liebe Gott aber, der das Elend der armen
Jugend sah, erweckte durch seine hertzlenckende Krafft
frommer Seelen Hertzen in Deutschland, welche aus
Christl. Mitleiden, der armen Jugend und vielen
frommen Seelen zum Besten, einen ziemlichen Seegen
an Büchern und Gelde übersandten. Der Name des
Herrn sey dafür, wie auch vor alle andere Wohlthaten
hertzl. gelobet und gepriesen, Er schencke mir und al-
len, die den großen Nutzen davon genoßen, ein
danckbares Hertz. Hierauf wurde nun wieder
Anstalt zu einer neuen Schule gemacht, ich aber war
inzwischen bey höchst gedachten Herrn Capit. von Düng-
graffen in Diensten, allein das Andencken des ehe-
maligen schönen Unterrichts, so wohl in der Furcht
des Herrn, als auch äuserlichen Übungen, er-
weckte alle Tage mehr und mehr Verlangen, fer-
ner die Gnade von den lieben Gott zu erlangen,
in die Neu erbauete Schule zu gehen, that auch
unter schiedliche mahl dehmütige Ansuchung bey dem
Wohlgebohrnen Herrn Capit. Dünggraffen, mir
die Erlaubnis dazu zu ertheilen, allein des Herrn Ca-
pit. von Düng-graffens damahligen Umstände
wolten es, wie oben gemeldet, nicht vergönnen;
Versicherte mich aber, so bald Er sich aufs Land um
in der Ruhe zu leben, begeben würde, könte ich mein
Vorhaben ins Werck stellen, und er mir auch gerne be-
hülfflich dazu seyn wolte. Im 8br 1716 begab sich der
Wohlgeb. Herr Capitain aufs Land, ich aber ward nach
einigen Tagen wieder nach Tobolsko geschicket, um
einige Angelegenheiten zu bestellen, draf es sich, daß
ich auch in der neu erbaueten Schule bey einem Prae-
ceptor einige Geschäffte abthun solte, nun war eben
zur selbigen Zeit das jährl. Examen, bey Anhörung die-
ses, wurd ich bewogen, den lieben Gott hertzlich anzu-
sam; der liebe Gott aber, der das Elend der armen
Jugend sah, erweckte durch seine hertzlenckende Krafft
frommer Seelen Hertzen in Deutschland, welche aus
Christl. Mitleiden, der armen Jugend und vielen
frommen Seelen zum Besten, einen ziemlichen Seegen
an Büchern und Gelde übersandten. Der Name des
Herrn sey dafür, wie auch vor alle andere Wohlthaten
hertzl. gelobet und gepriesen, Er schencke mir und al-
len, die den großen Nutzen davon genoßen, ein
danckbares Hertz. Hierauf wurde nun wieder
Anstalt zu einer neuen Schule gemacht, ich aber war
inzwischen bey höchst gedachten Herrn Capit. von Düng-
graffen in Diensten, allein das Andencken des ehe-
maligen schönen Unterrichts, so wohl in der Furcht
des Herrn, als auch äuserlichen Übungen, er-
weckte alle Tage mehr und mehr Verlangen, fer-
ner die Gnade von den lieben Gott zu erlangen,
in die Neu erbauete Schule zu gehen, that auch
unter schiedliche mahl dehmütige Ansuchung bey dem
Wohlgebohrnen Herrn Capit. Dünggraffen, mir
die Erlaubnis dazu zu ertheilen, allein des Herrn Ca-
pit. von Düng-graffens damahligen Umstände
wolten es, wie oben gemeldet, nicht vergönnen;
Versicherte mich aber, so bald Er sich aufs Land um
in der Ruhe zu leben, begeben würde, könte ich mein
Vorhaben ins Werck stellen, und er mir auch gerne be-
hülfflich dazu seyn wolte. Im 8br 1716 begab sich der
Wohlgeb. Herr Capitain aufs Land, ich aber ward nach
einigen Tagen wieder nach Tobolsko geschicket, um
einige Angelegenheiten zu bestellen, draf es sich, daß
ich auch in der neu erbaueten Schule bey einem Prae-
ceptor einige Geschäffte abthun solte, nun war eben
zur selbigen Zeit das jährl. Examen, bey Anhörung die-
ses, wurd ich bewogen, den lieben Gott hertzlich anzu-
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