Die gesamten geschwistern nähren sich bey diesen schweren Krie-
ges-zeiten sehr kümmerlich: sonderlich ist die jüngste schwester,
Inger, dermaßen zurück gekommen, daß sie in kurzem von
Haus und Hof mit leeren Händen gehen muß, wenn Gott
nicht auf sonderliche art ihr hülfe zusendet.
In den kindlichen jahren gieng ich auf dem Dorf in die
schule, und lernete teutsch und dänisch lesen, schreiben und rech-
nen: Bisweilen aber ward im Sommer keine schule gehalten,
da ich denn das vieh, insonderheit die gänse, hütete.
Im 13 jahr meines alters ward ich aus der schule genom-
men, und den einwohnern des nechsten Dorfes Kund
überlaßen ein halbes jahr ihre Kinder zu informiren.
Nach endigung dieser zeit brachte mich mein vater nach
der stadt Hadersleben in die lateinische schule, in willens
mich irgendswo für einen schreiber anzubringen, wenn
ich ein paar jahr ein wenig latein würde gelernet
haben: Ehe aber diese 2 jahr zu ende liefen, gieng er
mit tode ab, anno 1705, im 15 jahr meines alters.
Hierauf rieth ein schul-college den meinigen mich noch
eine weile bey der schule zu laßen, und versprach er
wolte mir mensam ambulatoriam bey den bürgern
verschaffen: welches er auch that, und also gelegenheit
gab, daß ich mich entschloß bey dem studiren zu bleiben.
Nachgehends hat der Oberförster Herr Johann Hermann Rit-
ter
, so ietzund auf Wengegaard bey Scanderburg in Jüt-
land wohnet, sich auch meiner angenommen, und einige
von seinen bekanten dahin vermocht mir etwas zu