meinem übrigen unterhalt darzureichen: hat auch bey des
Grafen zu Reventlau Excellenz, als Amtmann zu Hadersle-
ben, mir ein Stipendium, theils für die schule, theils für
die universität ausgewirket.
Also habe ich die schule zu Hadersleben 9 jahr, von anno
1703 bis 1712, frequentiret.
Anno 1709 gedachte der Rector, Herr Johannes von Stämmen, so
anietzo Rector zu Itzehoe ist, das Waysenhaus zu Halle mit ruhm
und communicirte mir auf mein begehren die von dem sel,
D. Spenern zu Berlin edirte Nachricht. In dem bande aber
fand sich auch des Herrn Prof. Franckens Timotheus, desgleichen
sein tractat von Gnade und Warheit, die ich dann mit ver-
gnügen durchlas, weil uc vorher wohl gesehen hatte, daß ich
frömmer werden müste, aber nicht gewust, wie ich es anfan-
gen solte
Anno 1710 fieng der buchhändler in Flensburg, Schumann,
an auf den jahrmarkt zu Hadersleben mit büchern zu kom-
men. Und da einige von des Herrn [person|label=Franckens|nidn=p0000603} predigten
unter seinen sachen waren: schaffte ich mir selbige gleich an,
und las sie mit gutem nutzen.
Als ich mich aber nicht in allem recht finden konte: muste
ich mich, nach langem deliberiren, entschließen den Herrn
Prof. Francken über einen punct zu consuliren. Und da
derselbe in seiner antwort mich einige mal auf das gebet
verwies: so bekam ich den schlüßel zur thür in das gnaden-
reich Gottes, deßen ich mich nachgehends zu meiner großen
Freude bediente.
Solcher briefwechsel ward nicht lange darnach, ohne all mein
vermuthen und intention, der Königl. Princeßin Sophia