Dem argen Feind war die vorgedachte gute Zucht und Ord-
nung in unserm Hause ein Dorn in den Augen; darum
suchte er, wie ich nun recht beurtheilen kan, manches zur
Zerstöhrung derselben in Weg zu werffen; worinnen es
ihm doch nicht finaliter gelungen ist. Im 10ten. Jahr meines
Alters wurde durch eine solche Zerrüttung und Verän-
derung äusserlicher Umstände, mein Hertz bey Vorhaltung
weltlicher Ergötzlichkeiten, schon je mehr und mehr gefangen
genommen. Und hernach brach der Satan noch mehr
ein in mein unverständiges Gemüth, bey etlichjährigem
Umbgang mit solcherley Personen, die dergleichen gute
Zucht in ihrer Kindheit nicht genossen. In dem 12ten 13ten.
und 14ten. Jahr p da man gleichsam auf der WegScheide
stehet, zu erwehlen, welchen Weg man wandeln will,
machte sonderlich der Umbgang eines oder des andern
in gefährlicher Sicherheit lebenden Menschen (welchen
Gott ihre Sünden nicht behalten wolte) wie auch die Lesung
sündlicher Bücher, mich mehr und mehr fleischlich und irdisch,
und der von Natur böse Grund des Hertzens wurde da-
durch vollends gantz verkehret und verderbet. Die Lust
an Gottes Wort verlohr sich gantz und gar, hingegen die
Weltliche Lüste nahmen überhand. Die Vermahnungen
meiner Eltern so wohl, als auch meiner Geschwister
schlug ich in den Wind; sonderlich war mir der Wandel
einiger, die Christo redlich nachfolgeten, etwas frembdes.
Doch fürchte mich vor ihnen sehr, und suchte das Böse immer
zu verstecken, indem mich mein Gewissen oft schlug.
Weil nun das Verderben bey mir mehr heimlich, als offen-
bar war, auch oft die äusserliche Schamhafttigkeit und
Beugung meinen Eltern gute Hofnung machte, so wur
wurde im 13ten. Jahr meines Alters zum erstmahligen
Genuß des Heil. Abendmahls praepariret. Was mich aber
am meisten an der rechten praeparation hinderte, war
die Gesellschaft eines andern. Ich bezeigte zwar manche