äussere Andacht, und Gott hat auch bey mir an zuklopffen
nicht unterlassen, aber wegen des herschenden Weltlichen
Sinnes war nichts auszurichten; Von derselben Zeit an
wurde es immer schlimmer, und der inwendige Zustand
nicht eben vor Menschen, sondern vor Gott von Zeit zu
Zeit gräulicher und elender, wie des verlohrnen Sohns.
Eine Zeitlang lebte ich ohne Gefühl in der grösten Sicherheit
dahin, und hernach, da mir das Gewissen oft aufwachte,
fühlte ich die Sünden Bande so, daß ich mich nicht davon los-
zumachen wuste.
Gott rief mir in solchem sichern Zustand manchmahl, als
einen verlohrnen Schäflein nach, aber noch zur Zeit ver-
geblich. Zum Exempel, da ein Candidatus Theologiae aus
der Nachbarschaft, mit welchem Gott bey seinem Aufent-
halt in Cassel eine sehr merckliche und selige Veränderung
vorgenommen, und ihn zu sich bekehret, hiervon von Zeit
zu Zeit manche erweckliche Briefe schrieb, weil er in un-
serm Hause sehr bekandt war; so rührete und überzeugte
mich Gott durch deren Inhalt, nebst andern sehr kräftig. So
weiß ich auch manches Vorhalts mich zu erinnern, der unter
heissen Thränen an mich geschehen,besonders auch von
meinen liebenMutter //Eltern, Brüdern, Schwestern// und andern, //besonders auch von meiner lieben Mutter,// welche Got Treue Gott
in Gnaden vergelten wolle. Ferner erinnere ich mich,
daß am Tage meiner Confirmation vorgedachter Candi-
datus Theologiae, welcher eben damahls eine Reise nach
Hauß gethan, uns besuchte, und unter lauter geistlichen
discursen auch unter andern mit mir handelte. Da er nun
bald darauf seinen Besuch wiederholete, gewann ich ihn
recht hertzlich lieb, und Gott gab mir einen tiefen Eindruck
davon. Item, so oft ich nachhero wieder zum Heil. Abend-
mahl gieng, legte mir Gott seine Gnade so nahe, daß ichs
recht mercklich spühren konte. Einmahl bin auch gantzer
14. Tage nach dem Genuß desselben in gutem und friedenvollen
nicht unterlassen, aber wegen des herschenden Weltlichen
Sinnes war nichts auszurichten; Von derselben Zeit an
wurde es immer schlimmer, und der inwendige Zustand
nicht eben vor Menschen, sondern vor Gott von Zeit zu
Zeit gräulicher und elender, wie des verlohrnen Sohns.
Eine Zeitlang lebte ich ohne Gefühl in der grösten Sicherheit
dahin, und hernach, da mir das Gewissen oft aufwachte,
fühlte ich die Sünden Bande so, daß ich mich nicht davon los-
zumachen wuste.
Gott rief mir in solchem sichern Zustand manchmahl, als
einen verlohrnen Schäflein nach, aber noch zur Zeit ver-
geblich. Zum Exempel, da ein Candidatus Theologiae aus
der Nachbarschaft, mit welchem Gott bey seinem Aufent-
halt in Cassel eine sehr merckliche und selige Veränderung
vorgenommen, und ihn zu sich bekehret, hiervon von Zeit
zu Zeit manche erweckliche Briefe schrieb, weil er in un-
serm Hause sehr bekandt war; so rührete und überzeugte
mich Gott durch deren Inhalt, nebst andern sehr kräftig. So
weiß ich auch manches Vorhalts mich zu erinnern, der unter
heissen Thränen an mich geschehen,
meinen lieben
in Gnaden vergelten wolle. Ferner erinnere ich mich,
daß am Tage meiner Confirmation vorgedachter Candi-
datus Theologiae, welcher eben damahls eine Reise nach
Hauß gethan, uns besuchte, und unter lauter geistlichen
discursen auch unter andern mit mir handelte. Da er nun
bald darauf seinen Besuch wiederholete, gewann ich ihn
recht hertzlich lieb, und Gott gab mir einen tiefen Eindruck
davon. Item, so oft ich nachhero wieder zum Heil. Abend-
mahl gieng, legte mir Gott seine Gnade so nahe, daß ichs
recht mercklich spühren konte. Einmahl bin auch gantzer
14. Tage nach dem Genuß desselben in gutem und friedenvollen