mich schreyen und beten mit allem Anhalten, so daß ich keine
wahre Ruhe erlanget, wenn nicht, allem Wiedrspruch der
Vernunft ungeachtet, täglich Zeit genug zum Gebet anwendete,
item besonders zur Fürbitte. Sonderliche Stärckung habe
ich vornehmlich erlangt, seith dem ich mich gewöhnet, bey aller
Unruhe des Hertzens und bey allen Strauchelung, Fehlern und
Gebrechen, nur immer gleich wieder zu Gott zu kommen
mit hertzlichem Gebet, auch wieder alles Gefühl; Item seith
dem ich angemerckt, daß das Hertz mehr im Vertrauen
zu Gott erweckt werde, wann man mit Betrachtung der
höchsten Wohlthaten Gottes täglich das Gebet anfängt, als
wann man es anfangt mit Betrachtung der Noth, die auf
einem liegt, und der Sünde. Gott schenkte mir in der
ersten Zeit etwas sparsamer, und nachhero immer völliger
die Empfindung seiner Gnade,zwischen und wie gut Er es mit
allem meine; doch meistentheils im Verborgenen. Der
Gekreutzigte und sein Leiden, Blut und Wunden, sind mir
nun vornemlich eine rechte Zuflucht worden. Oft habe ge-
merckt, daß gantz besondere Creutzes Stunden und Tage ge-
kommen sind, hernach aber auch wieder recht grosse Er-
quickungen, vornemlich bey dem Gebet im Verborgenen,
und bey der meditation der Göttlichen Worts. Oft ließ mich
Gott Kraft genug eine zeitlang in allen Verrichtungen
spühren, hernach wieder lauter Schwachheit. (Besonders
kan ich nicht vergessen, wie Gott mich oft kräftig über-
zeuget von der Nothwendigkeit der privat-admonition
bey anvertrauten Seelen, und wie er mir zu weilen dabey gar
besondere Gemüths Beruhigung und Erquickung geschencket.)
Zur Annehmung des Berufs nach OstIndien haben mich
folgende Spuren des göttlichen Willen bewogen: (1.) Daß durch die
vorhin angezeigte Lesung derer Missions Nachrichten Gott so kräftig
in mir gewircket, und mich solche zum festen völligen Entschluß
gebracht, Theologiam zu studiren. (2) Die oftmahlige gar be-
sondere Empfindung einer Neigung dahin zu gehen, besonders
unter dem Gebet und Fürbitte vor dieses Werck. (3) Daß ich durch
wahre Ruhe erlanget, wenn nicht, allem Wiedrspruch der
Vernunft ungeachtet, täglich Zeit genug zum Gebet anwendete,
item besonders zur Fürbitte. Sonderliche Stärckung habe
ich vornehmlich erlangt, seith dem ich mich gewöhnet, bey aller
Unruhe des Hertzens und bey allen Strauchelung, Fehlern und
Gebrechen, nur immer gleich wieder zu Gott zu kommen
mit hertzlichem Gebet, auch wieder alles Gefühl; Item seith
dem ich angemerckt, daß das Hertz mehr im Vertrauen
zu Gott erweckt werde, wann man mit Betrachtung der
höchsten Wohlthaten Gottes täglich das Gebet anfängt, als
wann man es anfangt mit Betrachtung der Noth, die auf
einem liegt, und der Sünde. Gott schenkte mir in der
ersten Zeit etwas sparsamer, und nachhero immer völliger
die Empfindung seiner Gnade,
allem meine; doch meistentheils im Verborgenen. Der
Gekreutzigte und sein Leiden, Blut und Wunden, sind mir
nun vornemlich eine rechte Zuflucht worden. Oft habe ge-
merckt, daß gantz besondere Creutzes Stunden und Tage ge-
kommen sind, hernach aber auch wieder recht grosse Er-
quickungen, vornemlich bey dem Gebet im Verborgenen,
und bey der meditation der Göttlichen Worts. Oft ließ mich
Gott Kraft genug eine zeitlang in allen Verrichtungen
spühren, hernach wieder lauter Schwachheit. (Besonders
kan ich nicht vergessen, wie Gott mich oft kräftig über-
zeuget von der Nothwendigkeit der privat-admonition
bey anvertrauten Seelen, und wie er mir zu weilen dabey gar
besondere Gemüths Beruhigung und Erquickung geschencket.)
Zur Annehmung des Berufs nach OstIndien haben mich
folgende Spuren des göttlichen Willen bewogen: (1.) Daß durch die
vorhin angezeigte Lesung derer Missions Nachrichten Gott so kräftig
in mir gewircket, und mich solche zum festen völligen Entschluß
gebracht, Theologiam zu studiren. (2) Die oftmahlige gar be-
sondere Empfindung einer Neigung dahin zu gehen, besonders
unter dem Gebet und Fürbitte vor dieses Werck. (3) Daß ich durch