neue aufs hebraeische, und hatte mit denselben auch sonst
einige gute zu unserm scopo zielende Übungen, bis ich
endlich den 19ten. Maii 1736. würcklich zu Halle ankam,
woselbst mich ein gewisser Gönner ohne mein Wissen schon
bey dem Herrn Prof. Franck recommandiret hatte. Ich wurde
auf dem Waisenhauß sogleich mit einer freyen Stube ver-
sorget, und gelangte bald zu denen übrigen benficiis.
Da ich refusirte, meinen Angehörigen die geringste Be-
schwehrung und Kosten zu machen, so sorgte Gott vor
mich, so daß ich sagen kan, daß ich nie keinen Mangel ge-
litten. Ich nahm 3.stündige information, bekam die Auf-
sicht einer Schüler Stube, und das letzte Jahr war bey den
Waysenknaben Praeceptor. Hierbey habe //die// Collegia Theologica
nach aller Möglichkeit gehalten. Von denen bey dem
Studio Juris vormahls in Giessen frequentirten Collegiis
möchten mir etwa diese nicht gar ohne Nutzen seyn, nemlich
ein Collegium Juris Naturae, Juris Canonici, Physicum et
Mathematicum. Sobald von Anfang meines Studii Theol.
in Halle ließ mich Gott merken, daß Er einen gantz
neuen periodum mit mir anfangen wolle. In dem
vorigen Jahren hatte mich Gott fast mehrentheils durch
empfindliche Gnade geführet; Aber nun verzog sich
dieselbe je mehr und mehr, und Gott ließ mich oft in
manche Dürre und Anfechtung, und besonders Gefühl
des innern Verderbens kommen; hielte mich dabey auch
unter äusserlicher Schwachheit oft so (wie ich vormahls
nicht eben gewohnt gewesen) daß ich das Sprüchlein recht
einsehen lernen: Ohne mich könnet ihr nichts thun. Gott
ließ mich oft in solche Umstände kommen, daß ich gleich-
sam auf allen Ecken keinen Ausgang sahe, und da-
bey merckte ich aus manchen proben, daß es auf Got-
tes Seiten auch eben damit recht väterlich gut gemeinet
sey. Hierbey habe ich mehr beten gelernet umb Glauben,
Treue, Demuth, Weißheit, //p//Gnade und Erbarmung. Ja Gott lehrete
einige gute zu unserm scopo zielende Übungen, bis ich
endlich den 19ten. Maii 1736. würcklich zu Halle ankam,
woselbst mich ein gewisser Gönner ohne mein Wissen schon
bey dem Herrn Prof. Franck recommandiret hatte. Ich wurde
auf dem Waisenhauß sogleich mit einer freyen Stube ver-
sorget, und gelangte bald zu denen übrigen benficiis.
Da ich refusirte, meinen Angehörigen die geringste Be-
schwehrung und Kosten zu machen, so sorgte Gott vor
mich, so daß ich sagen kan, daß ich nie keinen Mangel ge-
litten. Ich nahm 3.stündige information, bekam die Auf-
sicht einer Schüler Stube, und das letzte Jahr war bey den
Waysenknaben Praeceptor. Hierbey habe //die// Collegia Theologica
nach aller Möglichkeit gehalten. Von denen bey dem
Studio Juris vormahls in Giessen frequentirten Collegiis
möchten mir etwa diese nicht gar ohne Nutzen seyn, nemlich
ein Collegium Juris Naturae, Juris Canonici, Physicum et
Mathematicum. Sobald von Anfang meines Studii Theol.
in Halle ließ mich Gott merken, daß Er einen gantz
neuen periodum mit mir anfangen wolle. In dem
vorigen Jahren hatte mich Gott fast mehrentheils durch
empfindliche Gnade geführet; Aber nun verzog sich
dieselbe je mehr und mehr, und Gott ließ mich oft in
manche Dürre und Anfechtung, und besonders Gefühl
des innern Verderbens kommen; hielte mich dabey auch
unter äusserlicher Schwachheit oft so (wie ich vormahls
nicht eben gewohnt gewesen) daß ich das Sprüchlein recht
einsehen lernen: Ohne mich könnet ihr nichts thun. Gott
ließ mich oft in solche Umstände kommen, daß ich gleich-
sam auf allen Ecken keinen Ausgang sahe, und da-
bey merckte ich aus manchen proben, daß es auf Got-
tes Seiten auch eben damit recht väterlich gut gemeinet
sey. Hierbey habe ich mehr beten gelernet umb Glauben,
Treue, Demuth, Weißheit, //p//