Menschen zu schämen und aufs tiefste zu demütigen.
Ach HErr! gehe nicht ins Gericht mit deinem unnüzzen
und bösen Knechte. Sei mir gnädig nach deiner hochbe-
rümten Güte, und tilge alle meine Sünden nach deiner
großen Barmherzigkeit. Sei mir gnädig und freundlich,
Gott, hocherbarmender, versönter Vater in Christo! ach!
um mich völlig wieder zu Gnaden an, versezze u. ver-
senke mich ganz in dein Erbarmen und unentberliche
Gemeinschaft, und erhalte mich darin bis zu meiner
seligsten Volendung, um des allervollkommensten Ver-
dienstes JEsu Christi willen! Sei und werde aber
auch von mir demütigst gelobet und gepriesen für
alle Erweise deiner unendlichen Vaterliebe, Treue, Gna-
de, Geduld, Langmut und Verschonen, sei von mir ver-
eret, angebetet und erhöhet in der Zeit und in alle
unendliche Ewigkeiten hinein, Amen, liebster Vater
in JEsu, Amen!
Ich wende mich nun zur eigentlichen Erzählung mei-
ner Lebensumstände selbst. Ehe ich aber dasjenige
melde, was mich selbst unmittelbar angehet: so mus
ich meiner Aeltern kürzlich gedenken. Mein Vater
nämlich war Johann Bernhard Müller, 32 Jare
gewesener Prediger zu Heringhausen, und den dazu ge-
hörigen Gemeinden Stormbruch u. Otlar, im Fürsten-
tum Waldeck gelegen; deßen Vater, oder mein Gros-
vater, Justus Christian Müller, ebenfalls Prediger daselbst,
wie auch Inspektor im Amte Eisenberge gewesen.
Meine