nach Halle ziehen. Unterwegens nun verspürete
bereits kräftig die zuvorkommende, u an mir zu mei-
ner Um- und Wiederkehr arbeitende Gnade meines ewi-
gen Erbarmers. Das üble Verhalten (sonderlich im Reden)
der Fuhrleute so wohl als noch eines andern Reise
Gefährten waren mir (ohnerachtetsie auf dem Gym-
nasio nicht nur //dergleichen// gerne gehöret; sondern auch nur
gar zu ofte selbst geübet) ärgerlich u bewogen mich
zum Seufzen ja preßeten auch Trähnen aus. Diese
Füncklein wurden bey meiner Ankunft u Aufenthalt
in Halle nicht nur unterhalten, sondern immer grös-
ser. Alle Predigten, Erbauungs-Stunden u besonders
auch der privat Umgang u Ermahnung derer redlichen
Knechte Gottes u einiger mir bekant gewordenen recht-
schaffenen Studiosorum, seegnete der HErr, u gebrauch-
te sie zu meiner Aufweckung: so daß mein Hertz
nicht länger vor mich behalten, sondern dem HErrn
der es von mir forderte auch gantz übergeben muste.
Da nun bey eben dieser //Ausführung// meiner resolution die Bibel
in die Hände nahm u dieselbe aufschlagen griffe
eben Psalm XXXVII.37. Bleibe fromm und halte dich p.
welche Worte mir denn einen überaus tieffen Ein-
druck wie dazumahl; also auch ofte nachher ge-
geben haben. Aber ach! dencke ich an diese Zeit,
in welcher ich den HErrn zu dienen erwecket wor-
den, u mich auch //dazu// entschloßen habe, und überlege diesel-
be bis //auf// heute, ja halte ich dieselbe gegen die vorige
da in der Abgeschiedenheit von Gott u seiner Gnade
lebte; so finde einen größern Reichthum der Güte
Geduld u Langmuth Gottes in derselben als in jener.
Denn welche Untreue, welch öfteres Abweichen, zurück-
fallen, u sündigen erblicke ich da nicht auf meiner
Rechnung der verborgenen u mir unbewusten Verge-
hungen zu geschweigen. Meine Gewohnheits, meine
bereits kräftig die zuvorkommende, u an mir zu mei-
ner Um- und Wiederkehr arbeitende Gnade meines ewi-
gen Erbarmers. Das üble Verhalten (sonderlich im Reden)
der Fuhrleute so wohl als noch eines andern Reise
Gefährten waren mir (ohnerachtet
nasio nicht nur //dergleichen// gerne gehöret; sondern auch nur
gar zu ofte selbst geübet) ärgerlich u bewogen mich
zum Seufzen ja preßeten auch Trähnen aus. Diese
Füncklein wurden bey meiner Ankunft u Aufenthalt
in Halle nicht nur unterhalten, sondern immer grös-
ser. Alle Predigten, Erbauungs-Stunden u besonders
auch der privat Umgang u Ermahnung derer redlichen
Knechte Gottes u einiger mir bekant gewordenen recht-
schaffenen Studiosorum, seegnete der HErr, u gebrauch-
te sie zu meiner Aufweckung: so daß mein Hertz
nicht länger vor mich behalten, sondern dem HErrn
der es von mir forderte auch gantz übergeben muste.
Da nun bey eben dieser //Ausführung// meiner resolution die Bibel
in die Hände nahm u dieselbe aufschlagen griffe
eben Psalm XXXVII.37. Bleibe fromm und halte dich p.
welche Worte mir denn einen überaus tieffen Ein-
druck wie dazumahl; also auch ofte nachher ge-
geben haben. Aber ach! dencke ich an diese Zeit,
in welcher ich den HErrn zu dienen erwecket wor-
den, u mich auch //dazu// entschloßen habe, und überlege diesel-
be bis //auf// heute, ja halte ich dieselbe gegen die vorige
da in der Abgeschiedenheit von Gott u seiner Gnade
lebte; so finde einen größern Reichthum der Güte
Geduld u Langmuth Gottes in derselben als in jener.
Denn welche Untreue, welch öfteres Abweichen, zurück-
fallen, u sündigen erblicke ich da nicht auf meiner
Rechnung der verborgenen u mir unbewusten Verge-
hungen zu geschweigen. Meine Gewohnheits, meine