reisen solte war beynahe der härteste. Es kam die sichere
Nachricht, daß die Armee des Königs von Preusen, welche
in Schlesien gestanden, unter dem Commando des Generals
Fuquet geschlagen und ganzlich aufgehoben sey und
daß dis schon die betrübte Folge gehabt hatte, daß die
Oestreicher schon in die Marck eingedrungen seyn.
Ein Prediger, der mir an seinen Sohn einen Wechsel
von 40 Reichstaler mitgegeben hatte, holte es wieder zurück,
aus Furcht die Post mochte von den Feinden geplündert
werden und sein Geld verloren gehen. Doch mein Glaube,
der sich bey meinem Aufenthalt in Treptow mit vielen
Wort Gottes und Gebet umschantzet hatte, lies es nicht
zu, daß ich in die Verlegenheit und Enge gerieth. Nur
meine Mutter konte nicht so ein Hertz fassen. Den
Abend bis in der Nacht bracht eich in dem Hause
des Herrn Blocks unter Gebet mit meinen Freunden
zu und Betrachtung einige auf meine Umstände
sich schickende Sprüche, womit uns Herr Block reichlich
versahe. Um 1 Uhr nach Mitternacht ging die Post ab.
Wie ich vor dem Posthause stand kamen eben die
Werber von dem Brandenburgischen Füßelier vor-
bey, deren Gegenwart uns alle in ein Schrecken
versetzte. Meine Mutter gerieth in solche Bestürzung,
daß sie nicht wuste, was sie für mich thun solte.
Sie warf ihre Schürtze um mich undglaubte suchte
mich diesen Leuten unsichtbar zu machen. Weil ich mein
Studiren von Anfang an meinen Gott empfohlen
hatte und keinen andern Zweck in meiner Seele
hatte, als tüchtig zu werden ihn damit zu dienen und
die Kirche Jesu zu erbauen. Meine Hoffnung und
Vertrauen in dieser schweren Sache, zumal mir die
gehörigen leiblichen Mittel fehleten allein auf Gott
setzte, so verließ ich meine Mutter mit Freuden.
Mein Vaterbruder und Herr Block begleiteten mich bis
vor die Stadt, ihre lezte Worte die sie //zu// mirzurifen
sagten, waren diese: Wir befehlen dich Gott und dem
Nachricht, daß die Armee des Königs von Preusen, welche
in Schlesien gestanden, unter dem Commando des Generals
Fuquet geschlagen und ganzlich aufgehoben sey und
daß dis schon die betrübte Folge gehabt hatte, daß die
Oestreicher schon in die Marck eingedrungen seyn.
Ein Prediger, der mir an seinen Sohn einen Wechsel
von 40 Reichstaler mitgegeben hatte, holte es wieder zurück,
aus Furcht die Post mochte von den Feinden geplündert
werden und sein Geld verloren gehen. Doch mein Glaube,
der sich bey meinem Aufenthalt in Treptow mit vielen
Wort Gottes und Gebet umschantzet hatte, lies es nicht
zu, daß ich in die Verlegenheit und Enge gerieth. Nur
meine Mutter konte nicht so ein Hertz fassen. Den
Abend bis in der Nacht bracht eich in dem Hause
des Herrn Blocks unter Gebet mit meinen Freunden
zu und Betrachtung einige auf meine Umstände
sich schickende Sprüche, womit uns Herr Block reichlich
versahe. Um 1 Uhr nach Mitternacht ging die Post ab.
Wie ich vor dem Posthause stand kamen eben die
Werber von dem Brandenburgischen Füßelier vor-
bey, deren Gegenwart uns alle in ein Schrecken
versetzte. Meine Mutter gerieth in solche Bestürzung,
daß sie nicht wuste, was sie für mich thun solte.
Sie warf ihre Schürtze um mich und
mich diesen Leuten unsichtbar zu machen. Weil ich mein
Studiren von Anfang an meinen Gott empfohlen
hatte und keinen andern Zweck in meiner Seele
hatte, als tüchtig zu werden ihn damit zu dienen und
die Kirche Jesu zu erbauen. Meine Hoffnung und
Vertrauen in dieser schweren Sache, zumal mir die
gehörigen leiblichen Mittel fehleten allein auf Gott
setzte, so verließ ich meine Mutter mit Freuden.
Mein Vaterbruder und Herr Block begleiteten mich bis
vor die Stadt, ihre lezte Worte die sie //zu// mir
sagten, waren diese: Wir befehlen dich Gott und dem