ganze Reise von Lezard biß nach dem Capo Hinlopen in America 1186 //1185 1/4// deutsche
Meilennach in einer graden hypotenus linie, der 61 21 //47 41.// englische Meilen. Da
man aber wegen des vielen contrairen Wind stark laviren muß und nicht immer
grade zu fahren kann nach dem compas, so macht es wenigstens noch
3. mahl so viel. Bißher waren wir noch gutt gefahren nun aber ändert es sich.
d. 14. oct. Contrairer South Southwest Wind. Das Meer wird sehr wild.
Diesen Tag sehen wir etliche gefliegelte Fische fligen über der See
fast biß 30. 40. Schritt //weit// biß ihnen die Floß Federn austrocknen, als denn
fallen sie wieder ins Waßer.
d. 15. Continuirt der große Sturm, die Wellen schlagen forn und hinten auf
das Schiff. Sehen sehr viele Fische fliegen.
d. 16. oct. contrairer Wind; nachmittag aber eine große Stille der See u. Windes.
d. 17. oct. continuirt die große Stille, gegen Abend aber gutter Wind.
d. 18. oct. Ist ein ziemlicher starker South west Wind, so daß wir stark laviren.
müßen. Es regnet vormittag. Nachmittag scheint die Sonne. Sehen eine große
Meer Schild Kröthe, wie ein großer Habicht Vogel, wenn er mir ausgespreute-
ten Flügeln auf dem Waßer Tod liegt. Ich hielte es auch anfänglich vor ein
solchen ins Waßer gefallenen Habicht; aber der capitain berichtete mich
eines beßern. Auf den Abend sehen wir biß 4. abscheuliche Ungeheuer
Meer Wunder, eine Arth von Behomoth die im Waßer leben. Sie
waren entsezlich groß und dick, länger wie ein Hauß, sehr knotter-
richt, an manchem Orth dicker wie sonst, sprizten das Waßer hoch
über sich her durch ihren abscheulichen Schlund. In der Nacht haben
wir einen entsezlichen Sturm, als wie noch nie gehabt, es blizt und
donnert sehr fürchterlich. Alle Seegel werden zusahmen gezogen,
Doch that er unserm Schiff nichts, es ist auch in der offenbahren See.
nicht so gefährlich, weil man sich da vor den Sand Bänken und
Steinklippen nicht zu fürchten hat; nur das ist, wenn die Wellen
zu häufig auf das Schiff fallen, so daß viel Waßer ins Schiff
komt, oder die Mast Bäume leck werden, daß das Schiff ein
Loch bekommt, so muß es vom vielen Waßer versinken. Auf
unserm Schiff hatten wir zwei große Pumpen und musten unsere
Matrosen wacker Waßer pumpen.
d. 19. oct. Giebt der Sturm etwas nach, contrairer Wind.
d. 20. oct. Ist das Meer sehr still, und des Nachts scheunt der Mond anmuthig.
d. 21. oct. Auf den Abend fängt der Sturm wieder an und dauret biß
den folgenden Tag. Mittags um 12. Uhr ist er so hefftig, daß
wir wieder alle Seegel aufziehen müßen. Der Wind ist auch sehr contr.
NB. d. 19. oct. als am Sontag um 4. Uhr nach mittag wird dem Herrn Ruff
einen Wirtenberger ein schöner frischer Sohn gebohren, und
um 6. Uhr zur Taufe befördert in des capitains caiutte un-
ter währendem Sturmda und brausen des meers, daß der Tauf
actus kaum konnte vollzogen werden, indem das Schiff uns hin und her
warf. Ein reformirter Pfarrer aus Heidelberg war Tauf
administrator, ob wohl das Kind Lutherisch war, weil ich noch nicht
Meilen
man aber wegen des vielen contrairen Wind stark laviren muß und nicht immer
grade zu fahren kann nach dem compas, so macht es wenigstens noch
3. mahl so viel. Bißher waren wir noch gutt gefahren nun aber ändert es sich.
d. 14. oct. Contrairer South Southwest Wind. Das Meer wird sehr wild.
Diesen Tag sehen wir etliche gefliegelte Fische fligen über der See
fast biß 30. 40. Schritt //weit// biß ihnen die Floß Federn austrocknen, als denn
fallen sie wieder ins Waßer.
d. 15. Continuirt der große Sturm, die Wellen schlagen forn und hinten auf
das Schiff. Sehen sehr viele Fische fliegen.
d. 16. oct. contrairer Wind; nachmittag aber eine große Stille der See u. Windes.
d. 17. oct. continuirt die große Stille, gegen Abend aber gutter Wind.
d. 18. oct. Ist ein ziemlicher starker South west Wind, so daß wir stark laviren.
müßen. Es regnet vormittag. Nachmittag scheint die Sonne. Sehen eine große
Meer Schild Kröthe, wie ein großer Habicht Vogel, wenn er mir ausgespreute-
ten Flügeln auf dem Waßer Tod liegt. Ich hielte es auch anfänglich vor ein
solchen ins Waßer gefallenen Habicht; aber der capitain berichtete mich
eines beßern. Auf den Abend sehen wir biß 4. abscheuliche Ungeheuer
Meer Wunder, eine Arth von Behomoth die im Waßer leben. Sie
waren entsezlich groß und dick, länger wie ein Hauß, sehr knotter-
richt, an manchem Orth dicker wie sonst, sprizten das Waßer hoch
über sich her durch ihren abscheulichen Schlund. In der Nacht haben
wir einen entsezlichen Sturm, als wie noch nie gehabt, es blizt und
donnert sehr fürchterlich. Alle Seegel werden zusahmen gezogen,
Doch that er unserm Schiff nichts, es ist auch in der offenbahren See.
nicht so gefährlich, weil man sich da vor den Sand Bänken und
Steinklippen nicht zu fürchten hat; nur das ist, wenn die Wellen
zu häufig auf das Schiff fallen, so daß viel Waßer ins Schiff
komt, oder die Mast Bäume leck werden, daß das Schiff ein
Loch bekommt, so muß es vom vielen Waßer versinken. Auf
unserm Schiff hatten wir zwei große Pumpen und musten unsere
Matrosen wacker Waßer pumpen.
d. 19. oct. Giebt der Sturm etwas nach, contrairer Wind.
d. 20. oct. Ist das Meer sehr still, und des Nachts scheunt der Mond anmuthig.
d. 21. oct. Auf den Abend fängt der Sturm wieder an und dauret biß
den folgenden Tag. Mittags um 12. Uhr ist er so hefftig, daß
wir wieder alle Seegel aufziehen müßen. Der Wind ist auch sehr contr.
NB. d. 19. oct. als am Sontag um 4. Uhr nach mittag wird dem Herrn Ruff
einen Wirtenberger ein schöner frischer Sohn gebohren, und
um 6. Uhr zur Taufe befördert in des capitains caiutte un-
ter währendem Sturm
actus kaum konnte vollzogen werden, indem das Schiff uns hin und her
warf. Ein reformirter Pfarrer aus Heidelberg war Tauf
administrator, ob wohl das Kind Lutherisch war, weil ich noch nicht
ordinirt