d. 8. Nov. continuirt der Sturm, contrairer Nord west by west. Heute finden
wir zuerst mit dem Senkblei im Meer Grund; welches bedeutet, daß wir
noch zwey Grad oder 30 deutsche Meilen oder 120. englische Meilen vom Land
entfernet. Um 10. Uhr zeigen sich nahe bei dem Schiff große Delphine
oder Meer Schwein. Die ganz Nacht Regen und Sturm.
d. 9. Nov. als am Sontag continuirt der Sturm b[l]iß
d. 10. Nov. Wird der Sturm sehr hefftig, daß wir das Abens alle Seegel
aufhöben müßen und uns den Wellen ergeben, die Wellen schlagen
über und über, über das Schiff, wir darfften nicht fahren aus
Furcht vor dem Sandbäncken die gegen dem Lande zu sind. Die Ma-
trosen müßen hart Waßer pumpen.
d. 11. Nov. Ungemein heller, schöner, anmuthiger und stiller Tag und Nacht.
d. 12. Nov. Gewölkt und kalt, nord west Wind.
d. 13. Nov. Recht heller Tag, aber nord west by nord. der lezte Sonntägige
Sturm hatte uns weit hinunter gegen der linie zu verschlagen,
und fahren nun immer auf der Küste von virginia, haben
20. Faden tieffes Waßer. Heute sind wir 37o 38' norder breit.
Nach Mittag kamen wir auf die Küste von maryland. Von
weitem sieht es wie ein schöner Wald aus auf dem hohen Uver
Sehr viele wilde Enten fliegen über das Meer hinunter.
d. 14. Nov. Heller, aber sehr kalter Tag. Nord west Wind.
d. 15. Nov. Continuirt der contraire Wind, müßen stark laviren.
d. 16. Nov. als Sontags, ist morgens ein großer Nebel, welcher sonst
eine Fruchtbahrkeit anzeiget. Nach dem Nebel um 10. Uhr ein
unvergleichlicher Sommer Tag, große Stille und Ebene der See.
Nach Mittag um 6 Uhr sehen wir wieder ein so ungeheures
Thier daher schwimmen. Um 8 Uhr bekommen wir vor trefflichen
Wind South ost, so daß wir mit vollen Seegeln fahren und
dauert die ganze Nacht.
d. 17. Nov. Schönes Wetter, gutter Wind. Um 10. Uhr Vormittag sehen
wir viele große Bestien im Waßer schwimmen, sie haben einen
Kopf wie ein Kalb, aber entsetzlich dick, blasen das Waßer
hoch in die Höhe. O wie wunderbahr ist der weise Schöpfer
in seinen Geschöpfen! wie wunderbahr sind seine Wercke!
wie groß ist seine Macht! Gegen 10. Uhr fängt das
meer an zu brausen und zu schäumen, wirfft starke Wel-
len, es gewölkt sich. Diesen Nach Mittag fahren wir in einer
halben minuth 6. Knotten. Ein Knotten macht 4. Faden; 1.
faden macht 6. Schuh. 60. Knotten machen ½ Englische Meile.
4. englische Meilen machen eine deutsche Meil. Nach Mittag
um 4. Uhr sehen wir das ganze Meer wimmeln von meer fischen.
Gegen 5. Uhr legt sich das Meer. Der Wind wird contrair. Um
Mitternacht komt ein starker Sturm Wind, daß wir alle in Ge-
fahr auf das Uver geworffen zu werden und zu stranden.
d. 18. Nov. Gegen morgen legt sich der Wind heller aber kalter win-
ter Tag, wir müßen Stein Kohl Feuer ein die caiutte machen.
welche Stein Kohlen eine starke Hitze geben. Der Wind ist con-
trair; gegen Abend eine große Stille. aber der Wind ist [?]
aber bald