hielten und so wohl publiceam als auch privatim von
unserm Rectore auf die Ausübung eines rechtschaffenen
Christenthums gewiesen wurden, und zwar solcher ge-
stalt, daß wir auch Freyheit hatten, unsern Zustand ihm
zu entdecken, und auch alle vorfallende dubia ihm vor
zutragen. Gewiß, daß meiste in meinen Studiis habe
ich nebst Gott der guten Anführung dieses meines
Praezeptoris und den sehr geistreichen Schrifften der
seeligen Herrn Doct. Speners zu dancken. Als ich nun
eine Zeitlang deren väterliche Liebe zu meinen son-
derbaren Nutzen genoßen hatte, so gefiel es Gott
wohl, mich mit einer anhaltenden Kranckheit him
zu suchen, so, daß ich wieder meinen Willen ge-
nötiget wurde, in mein Vaterland zu reisen,
umb daselbsten mich von meiner Schwester recht
pflegen zu laßen. Deßen aber uneracht, so wurde
ich gleichwohl immer annoch beydes durch ihre heilsame
Brieffe als auch durch ihre erbauliche Schrifften in
meinen Studiis befördert. Indem ich denn nun
ein gantzes Jahr bey meiner eltesten Schwester
verbleiben muste und meine Krankheit so be-
schaffen war, daß ich gleichwohl meine Studia ziem-
licher Maßen fortsetzen konte; so hielt ich mit
mir selbsten eine Repetition alles deßen, was ich
auf Schulen und Gymnasiis Traktieret hatte, suchte
auch auf allerlei Weise mit meinen Gaben an
dem Nechsten zu wuchern beides mündlich als
auch schrifftlich; sintemal ich immer gedachte, daß die
unserm Rectore auf die Ausübung eines rechtschaffenen
Christenthums gewiesen wurden, und zwar solcher ge-
stalt, daß wir auch Freyheit hatten, unsern Zustand ihm
zu entdecken, und auch alle vorfallende dubia ihm vor
zutragen. Gewiß, daß meiste in meinen Studiis habe
ich nebst Gott der guten Anführung dieses meines
Praezeptoris und den sehr geistreichen Schrifften der
seeligen Herrn Doct. Speners zu dancken. Als ich nun
eine Zeitlang deren väterliche Liebe zu meinen son-
derbaren Nutzen genoßen hatte, so gefiel es Gott
wohl, mich mit einer anhaltenden Kranckheit him
zu suchen, so, daß ich wieder meinen Willen ge-
nötiget wurde, in mein Vaterland zu reisen,
umb daselbsten mich von meiner Schwester recht
pflegen zu laßen. Deßen aber uneracht, so wurde
ich gleichwohl immer annoch beydes durch ihre heilsame
Brieffe als auch durch ihre erbauliche Schrifften in
meinen Studiis befördert. Indem ich denn nun
ein gantzes Jahr bey meiner eltesten Schwester
verbleiben muste und meine Krankheit so be-
schaffen war, daß ich gleichwohl meine Studia ziem-
licher Maßen fortsetzen konte; so hielt ich mit
mir selbsten eine Repetition alles deßen, was ich
auf Schulen und Gymnasiis Traktieret hatte, suchte
auch auf allerlei Weise mit meinen Gaben an
dem Nechsten zu wuchern beides mündlich als
auch schrifftlich; sintemal ich immer gedachte, daß die
Zeit meines