Heyden ein hertzliches Mittleiden mit uns
gleichwohl aber durfften sie sich deßen bey hoher
Leibesstraffe nicht das geringste mercken laßen.
Unsere Gemeinde wurde dadurch, in große
Betrübniß und Schüchterkeit gesetzet, diejeni-
gen so noch getauffet werden solten gingen wie-
der zurück. Alle Heyden wurden von uns ab-
geschrecket, sahen solches aber an, als ein Zeichen ei-
nes großen Gerichtes. Unsere Evangelische Reli-
gion wurde allendhalben hierumb zum Spott.
Der Nahme Gottes und unsers Königs //Heylandes// wurde
verlästert, aber die Straffe Gottes folgete so bald
darauf, so, daß die gantze Stadt in große
Hungers Not gesetzet wurde: wie wohl die tyran-
nischen Hertzen weder an sich noch an andern
die Straffe Gottes mercken wolten, sondern
fuhren fort in ihrem Wüten und Toben, daß
fast unsere Gemeinde gänzlich zerstreuet wur-
de. Jedoch waren noch viele Hertzen, die solchen
unsern Zustand mit heyßen Trähnen bejammerten
und fleißig für uns beteten. Ich konte mich in
denn Willen Gottes gantz wohl finden, und
blieb immer eines gelaßenen Gemüthes, lobete
und preisete Gott in meinem Gefängniß, und
sahe, wie solches bey denen Wächtern ein großes Mit-
leiden verursachete, so, daß sie fast stets vor den
Gefängniß sungen, beteten und in Büchern laßen.
Indeßen ließ ich den Herrn Commendanten ersuchen,