habe den alten Marggrafen Christian Ernst
eine visite zu Neustadt an der Aitsch (wo
sich damals der Marggraf aufgehalten) ge-
geben: Und da Ihm der General angelegen,
Er solte ihm einige raritäten seines Landes
zeigen, so habe der Marggraf gesagt, er ha-
be zwar in Neustadt nichts rares, aber einen
raren Prediger habe er ohn weit der Stadt
auf dem Lande, das war der Herr Hassel, wenn
er den sehen u. hören wolte, so wolte Er
ihn zum predigen bestellen; der General
mocquirt sich zwar, läßts a. geschehen,
daß er bestellet wird. Wie er predigen
soll, so läßt ihn der Marggraf erst ins
Zimmer kommen, daß ihn der Gene-
ral sehen möge. Wie er weg ist, sagt
der General: der Mann hätte sich bes-
ser zum General, als Prediger geschickt,
(weil er nehml. so ein gravitaetisches
Ansehen an ihm wahrgenommen.) Wie
Herr Hassel ein wenig gepredigt hat, so greifft
er dem General so ins Gewißen, daß er in
dem Herrschaffts-Stand in großer Consternati-
on auf die Knie zu Boden fällt, u. kläglich
ruffet: ich bin verdammt , //ich bin verdammet,
ich bin verdammet//, daß es in der
gantzen Kirchen ein großes Aufsehen geben
und man genug zu thun gehabt habe, den Gene-
ral zu begütigen. Nach der Predigt läßet er
den sel. Herrn Hassel zu sich kommen, und
er holet sich von ihm Raths, hat auch nach-
hero stets eine große Hochachtung für ihn ge-
habt.
Ferner erzehlete er von ihm: Als die Stadt-
Pre