Herrn von Berghofer aufgewartet. Dieser ist Secun-
dus a Principe, wird aber in politicis, eruditi-
on u. Verstand für den wichtigsten unter den Mi-
nistris gehalten. Reliqua Deo innotescunt. So ein
Vertrauen habe nicht zu diesem, als den neu-
lich erwehnten Ministris schöpfen können.
dus a Principe, wird aber in politicis, eruditi-
on u. Verstand für den wichtigsten unter den Mi-
nistris gehalten. Reliqua Deo innotescunt. So ein
Vertrauen habe nicht zu diesem, als den neu-
lich erwehnten Ministris schöpfen können.
Nachmittag hatte die erste Audience bey Ihro Durchl.
der Frau Marggräfin, Serenissimi Frau Mutter, welche
bey einer Stunde sehr gnädig mit mir gesprochen,
auch mir ein und andere Commissiones
gegeben, worunter unter anderm die-
se war, daß ich des Sel. Herrn Prof. Franckens
Evangel. und Epistolische Postille von Halle
verschreiben solte, welche Sie der Frau Witbe
des letzt verstorbenen Herrn Marggrafen ver-
ehren wolten. Von dieser erzehlten Sie mir
selbst, daß Ihr Gemüth etwas mehr Lustzu Gott
und Liebe zu Gott gewonnen als Sie ehemals
gehabt, und habe selbst diese Bücher verlanget.
der Frau Marggräfin, Serenissimi Frau Mutter, welche
bey einer Stunde sehr gnädig mit mir gesprochen,
auch mir ein und andere Commissiones
gegeben, worunter unter anderm die-
se war, daß ich des Sel. Herrn Prof. Franckens
Evangel. und Epistolische Postille von Halle
verschreiben solte, welche Sie der Frau Witbe
des letzt verstorbenen Herrn Marggrafen ver-
ehren wolten. Von dieser erzehlten Sie mir
selbst, daß Ihr Gemüth etwas mehr Lust
und Liebe zu Gott gewonnen als Sie ehemals
gehabt, und habe selbst diese Bücher verlanget.
Die XV. Nov.
Ließen mich Serenissimi älteste Prinzeßin vor
sich kommen, meine Aufwartung zu machen.
Ich bewunderte dieselben, daß sie schon so groß
und völlig ausgewachsen waren. Wie ich kaum
in dero Zimmer getreten war, kamen Sere-
nissimus dazu, welche sich bey einer halben Stun-
de mit mir zu entreteniren die Gnade hat-
ten. Sie deuteten mir unter andern an, daß
Sie bald nach meiner Anzugs-Predigt zu com-
municiren willens wären. Sie führten
mich auch hernach an das Fenster dieses
Zimmers, aus welchem das Schloß den
allerschönsten prospect hat, solchen zu
sehen. Und ich kan wohl sagen, daß ich
dergleichen schönen prospect nicht leicht
sich kommen, meine Aufwartung zu machen.
Ich bewunderte dieselben, daß sie schon so groß
und völlig ausgewachsen waren. Wie ich kaum
in dero Zimmer getreten war, kamen Sere-
nissimus dazu, welche sich bey einer halben Stun-
de mit mir zu entreteniren die Gnade hat-
ten. Sie deuteten mir unter andern an, daß
Sie bald nach meiner Anzugs-Predigt zu com-
municiren willens wären. Sie führten
mich auch hernach an das Fenster dieses
Zimmers, aus welchem das Schloß den
allerschönsten prospect hat, solchen zu
sehen. Und ich kan wohl sagen, daß ich
dergleichen schönen prospect nicht leicht
ge